Warum barrierefreies Wohnen immer wichtiger wird
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel. Eine der markantesten Entwicklungen ist der demografische Wandel: Die Menschen werden immer älter, und die Lebenserwartung steigt kontinuierlich. Dies ist zweifellos eine erfreuliche Entwicklung, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen, insbesondere im Bereich des Wohnens. Denn mit zunehmendem Alter können körperliche Einschränkungen auftreten, die den Alltag in den eigenen vier Wänden erschweren. Treppen werden zu unüberwindbaren Hindernissen, hohe Türschwellen zur Stolperfalle und das herkömmliche Badezimmer zur Gefahrenzone. Genau hier setzt das Konzept des altersgerechten und barrierefreien Wohnens an. Es geht darum, Wohnräume so zu gestalten oder anzupassen, dass sie den veränderten Bedürfnissen im Alter gerecht werden und ein selbstständiges, sicheres und komfortables Leben bis ins hohe Alter ermöglichen.

Doch was genau bedeuten die Begriffe „altersgerecht“ und „barrierefrei“? Oftmals werden sie synonym verwendet, obwohl es feine Unterschiede gibt. „Altersgerecht“ bezieht sich spezifisch auf die Bedürfnisse älterer Menschen, während „barrierefrei“ einen umfassenderen Ansatz verfolgt. Barrierefreies Wohnen zielt darauf ab, dass Wohnungen und Häuser für alle Menschen, unabhängig von Alter oder körperlichen Fähigkeiten – also auch für Menschen mit Behinderungen oder Familien mit kleinen Kindern – ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Im Kontext dieses Ratgebers fokussieren wir uns auf die barrierefreie Modernisierung mit dem Ziel, ein altersgerechtes Wohnumfeld zu schaffen.
Die Vorteile des barrierefreien Wohnens liegen auf der Hand. An erster Stelle steht der Erhalt der Selbstständigkeit. Wer in einer barrierefreien Umgebung lebt, kann alltägliche Verrichtungen länger eigenständig ausführen und ist weniger auf fremde Hilfe angewiesen. Dies stärkt das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität erheblich. Eng damit verbunden ist der Aspekt der Sicherheit. Durch den Abbau von Barrieren wie Schwellen, engen Türen oder rutschigen Böden wird das Risiko von Stürzen und Unfällen im Haushalt signifikant reduziert. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist der Komfort. Breite Durchgänge, leicht erreichbare Schalter und Bedienelemente, bodengleiche Duschen oder höhenverstellbare Arbeitsflächen in der Küche erleichtern den Alltag spürbar und machen das Wohnen angenehmer – und das nicht nur für ältere Menschen, sondern für alle Bewohner.
Viele Menschen scheuen sich davor, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Vorstellung, das eigene Zuhause umzubauen, erscheint oft aufwendig und kostspielig. Doch eine vorausschauende Planung ist Gold wert. Wer rechtzeitig handelt, kann die Modernisierungsmaßnahmen schrittweise umsetzen und ist besser auf mögliche zukünftige Bedürfnisse vorbereitet. Zudem kann eine barrierefreie Gestaltung den Wert einer Immobilie langfristig steigern und sie für einen breiteren Käufer- oder Mieterkreis attraktiv machen. Es ist eine Investition in die eigene Zukunft und in die Lebensqualität im Alter.
Bestandsaufnahme und individuelle Bedarfsanalyse
Bevor Sie mit konkreten Planungen für eine barrierefreie Modernisierung beginnen, ist eine gründliche Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Wohnsituation und eine ehrliche Analyse Ihrer individuellen Bedürfnisse unerlässlich. Dieser Schritt bildet das Fundament für alle weiteren Entscheidungen und hilft Ihnen, zielgerichtet und bedarfsgerecht zu modernisieren, ohne unnötige Kosten zu verursachen. Es geht darum, nicht nur momentane Schwierigkeiten zu erkennen, sondern auch vorausschauend an mögliche zukünftige Anforderungen zu denken.
Die aktuelle Wohnsituation analysieren: Wo lauern Barrieren?
Gehen Sie systematisch durch Ihr Haus oder Ihre Wohnung und nehmen Sie alle Bereiche kritisch unter die Lupe. Versuchen Sie dabei, die Perspektive einer Person mit Bewegungseinschränkungen, Seh- oder Hörproblemen einzunehmen. Oft sind es kleine Details, die im Alltag große Hürden darstellen können. Eine Checkliste kann hierbei sehr hilfreich sein:
- Zugang zum Gebäude/zur Wohnung:
- Gibt es Stufen vor der Haustür oder im Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses?
- Ist der Weg zur Tür gut beleuchtet und eben?
- Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Ist das Schlüsselloch gut erreichbar?
- Ist die Gegensprechanlage auch für sitzende Personen oder Menschen mit Hörproblemen bedienbar?
- Ist der Briefkasten gut erreichbar?
- Innerhalb der Wohnung/des Hauses:
- Flure und Durchgänge: Sind sie breit genug (mind. 80 cm, besser 90 cm lichte Breite laut ÖNORM B 1600 für die Nutzung mit Rollator, für Rollstuhlnutzer sind oft 90-100 cm und größere Bewegungsflächen nötig)? Gibt es Engstellen durch Möbel?
- Türschwellen: Existieren Türschwellen zwischen den Räumen? Wie hoch sind diese? (Ideal: schwellenlos oder max. 2 cm, besser abgeschrägt)
- Bodenbeläge: Sind die Böden rutschfest, auch wenn sie feucht sind? Gibt es lose Teppiche oder Teppichkanten, die Stolperfallen darstellen?
- Treppen: Sind Handläufe auf beiden Seiten vorhanden und griffsicher? Sind die Stufen gut erkennbar und beleuchtet? Gibt es eine Alternative zur Treppe (z.B. Möglichkeit für einen späteren Lifteinbau)?
- Lichtschalter und Steckdosen: Sind sie in gut erreichbarer Höhe (ca. 85-110 cm) angebracht und leicht zu bedienen? Sind genügend Steckdosen vorhanden, um Verlängerungskabel zu vermeiden?
- Fenster und Türen: Lassen sich Fenster und Terrassen-/Balkontüren leicht öffnen und schließen? Sind die Griffe gut erreichbar?
- Spezifische Räume:
- Badezimmer: Ist die Dusche oder Badewanne schwer zugänglich? Gibt es Haltegriffe? Ist der Boden rutschig? Ist das WC in einer angenehmen Höhe? Ist genügend Bewegungsfläche vor Waschbecken, WC und Dusche vorhanden (ÖNORM B 1600 empfiehlt z.B. vor dem WC eine Bewegungsfläche von mind. 150 cm Breite und 150 cm Tiefe für Rollstuhlnutzer)?
- Küche: Sind Arbeitsflächen, Spüle und Kochfeld in einer angenehmen Höhe? Sind Oberschränke und Elektrogeräte gut erreichbar? Gibt es genügend Bewegungsfläche?
- Schlafzimmer: Ist das Bett gut zugänglich? Gibt es genügend Platz für Aufstehhilfen oder einen Rollator neben dem Bett?
- Wohnzimmer: Ist die Möblierung so gestaltet, dass freie Bewegungsflächen bleiben? Sind Sitzmöbel stabil und bieten eine gute Aufstehhöhe?
Notieren Sie alle Punkte, die Ihnen als problematisch oder verbesserungswürdig erscheinen. Fotografieren Sie gegebenenfalls kritische Stellen, um sie später mit Fachleuten besprechen zu können.
Persönliche Bedürfnisse und zukünftige Anforderungen erkennen
Neben der objektiven Analyse der Bausubstanz ist es entscheidend, Ihre ganz persönlichen Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen. Denken Sie dabei nicht nur an den heutigen Tag, sondern auch an die Zukunft.
- Aktuelle gesundheitliche Situation: Gibt es bereits bestehende Einschränkungen (z.B. Arthrose, nachlassende Sehkraft, Schwerhörigkeit, Gleichgewichtsprobleme)? Welche Hilfsmittel nutzen Sie bereits (Brille, Hörgerät, Gehstock, Rollator)?
- Mögliche zukünftige Entwicklungen: Auch wenn es schwerfällt, versuchen Sie, mögliche altersbedingte Veränderungen realistisch einzuschätzen. Könnte die Mobilität weiter abnehmen? Könnte die Notwendigkeit eines Rollstuhls entstehen?
- Individuelle Vorlieben und Gewohnheiten: Welche Bereiche der Wohnung sind Ihnen besonders wichtig? Welche Tätigkeiten möchten Sie unbedingt weiterhin selbstständig ausführen können? Gibt es Hobbys oder Routinen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen?
Es ist ratsam, diese Überlegungen gemeinsam mit nahen Angehörigen zu führen. Oft haben Partner oder Kinder einen anderen Blickwinkel und können wertvolle Hinweise geben. Auch ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten kann hilfreich sein, um zukünftige Bedarfe besser einschätzen zu können. Diese Fachleute kennen Ihre gesundheitliche Situation und können oft gut beurteilen, welche Anpassungen präventiv sinnvoll sein könnten.
Professionelle Beratung hinzuziehen: Architekten, Fachplaner, Wohnberater in Österreich
Die barrierefreie Modernisierung ist ein komplexes Thema, das Fachwissen erfordert. Auch wenn Sie durch eigene Recherche und Analyse schon viele Punkte identifiziert haben, ist die Hinzuziehung von Experten in den meisten Fällen unerlässlich und sehr empfehlenswert.
- Vorteile einer unabhängigen Beratung:
- Fachwissen: Experten kennen die relevanten Normen (insbesondere die ÖNORM B 1600 ff. in Österreich), Materialien und technischen Möglichkeiten.
- Objektivität: Unabhängige Berater sind nicht an bestimmte Produkte oder Hersteller gebunden und können Ihnen die für Ihre Situation passendste Lösung empfehlen.
- Kreative Lösungen: Sie können Ihnen Lösungsansätze aufzeigen, an die Sie selbst vielleicht nicht gedacht hätten.
- Kostenkontrolle: Eine gute Planung hilft, Fehlentscheidungen und unnötige Kosten zu vermeiden.
- Unterstützung bei Förderanträgen: Viele Berater kennen sich mit den Förderlandschaften in Österreich aus und können bei der Antragstellung helfen.
- Anlaufstellen und Auswahlkriterien für Berater in Österreich:
- Architekten und Ziviltechniker: Insbesondere jene mit Spezialisierung oder Weiterbildung im Bereich barrierefreies Bauen. Die jeweilige Länderkammer der ZiviltechnikerInnen (Architekten und Ingenieurkonsulenten) kann bei der Suche helfen.
- Unabhängige Wohnberatungsstellen: In vielen Bundesländern gibt es geförderte oder gemeinnützige Beratungsstellen, die sich auf altersgerechtes und barrierefreies Wohnen spezialisiert haben (z.B. Beratungsstellen der Caritas, des Hilfswerks, oder spezifische Landesinitiativen). Eine erste Anlaufstelle kann auch das Sozialministeriumservice mit seinen Landesstellen sein.
- Ergotherapeuten: Viele Ergotherapeuten bieten auch Wohnraumanpassungsberatung an, insbesondere wenn es um die Kompensation funktioneller Einschränkungen geht.
- Fachplaner für Sanitär-, Heizungs- und Elektrotechnik: Für spezielle technische Lösungen.
Achten Sie bei der Auswahl eines Beraters auf dessen Referenzen, Erfahrung im Bereich barrierefreier Modernisierung und darauf, dass die „Chemie“ stimmt. Ein gutes Vertrauensverhältnis ist wichtig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Fragen Sie nach, ob der Berater mit den österreichischen Normen (ÖNORM B 1600, B 1601, B 1602 etc.) und den spezifischen Förderprogrammen in Ihrem Bundesland vertraut ist.
Die Kosten für eine Erstberatung sind oft gut investiertes Geld, da sie Ihnen helfen, die richtigen Weichen für Ihr Modernisierungsprojekt zu stellen und langfristig Kosten zu sparen. Manche Beratungsstellen bieten auch kostenlose Erstgespräche an.
Nach dieser gründlichen Vorbereitungsphase haben Sie eine solide Basis, um die konkreten Modernisierungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen.
Barrierefreie Modernisierungsmaßnahmen im Detail (gemäß ÖNORM B 1600 ff.)
Nachdem Sie eine genaue Bestandsaufnahme Ihrer Wohnsituation vorgenommen und Ihre individuellen Bedürfnisse analysiert haben, geht es nun an die konkrete Planung der Modernisierungsmaßnahmen. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen detailliert vor, wie Sie die verschiedenen Bereiche Ihres Zuhauses barrierefrei gestalten können. Dabei orientieren wir uns an den in Österreich relevanten Normen, insbesondere der ÖNORM B 1600 („Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen“) und ihren Folgedokumenten (ÖNORM B 1601 für spezielle Bauten, ÖNORM B 1602 für barrierefreie Sanitärräume etc.), die wichtige Mindestanforderungen und Empfehlungen definieren.
Eingangsbereich und Wegeführung
Der Eingangsbereich ist die Visitenkarte Ihres Zuhauses und gleichzeitig oft die erste große Hürde. Ein barrierefreier Zugang ist entscheidend für die Selbstständigkeit und die Teilhabe am sozialen Leben.
- Stufenloser Zugang: Idealerweise ist der Zugang zum Haus oder zur Wohnung von vornherein stufenlos. Ist dies nicht der Fall, gibt es verschiedene Lösungen:
- Rampen: Für geringe Höhenunterschiede sind feste oder mobile Rampen eine gute Option. Die ÖNORM B 1600 gibt hier klare Vorgaben zur maximalen Neigung (in der Regel nicht mehr als 6 %), zur Breite (mindestens 120 cm) und zur Notwendigkeit von Zwischenpodesten bei längeren Rampen. Auch beidseitige Handläufe und Radabweiser sind wichtige Sicherheitsaspekte.
- Hebelifte oder Plattformlifte: Bei größeren Höhenunterschieden oder Platzmangel für eine Rampe können Hebelifte (vertikaler Transport) oder Plattformlifte (schräger Transport entlang einer Treppe) installiert werden. Diese erfordern eine genauere Planung und sind kostenintensiver, bieten aber oft die einzige Möglichkeit, Treppen zu überwinden.
- Anpassung des Geländeniveaus: Manchmal ist es auch möglich, durch bauliche Veränderungen am Außengelände (z.B. Aufschüttungen, Anlage eines sanft geneigten Weges) einen stufenlosen Zugang zu schaffen.
- Türbreiten und automatische Türöffner: Eingangstüren sowie alle wichtigen Innentüren sollten eine lichte Durchgangsbreite von mindestens 80 cm, besser 90 cm (gemäß ÖNORM B 1600 für Rollstuhlnutzung) aufweisen. Türdrücker sollten leicht bedienbar sein (z.B. U-Form). Automatische Türöffner mit Bewegungsmelder oder Taster bieten höchsten Komfort, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Armkraft oder bei Nutzung eines Rollators/Rollstuhls. Eine Türschwelle von maximal 2-3 cm (ideal wäre 0 cm) ist tolerierbar, muss aber entsprechend angeglichen sein (z.B. mit einer Schwellenrampe).
- Ausreichende Bewegungsflächen: Vor und nach Türen, insbesondere der Eingangstür, muss genügend freie Bewegungsfläche vorhanden sein, um die Tür problemlos öffnen und passieren zu können. Für Rollstuhlnutzer empfiehlt die ÖNORM B 1600 Bewegungsflächen von mindestens 150 cm x 150 cm.
- Beleuchtung und Orientierungshilfen: Eine gute, blendfreie Beleuchtung des Eingangsbereichs und der Wege ist essenziell, um Stürze zu vermeiden. Bewegungsmelder sind hier praktisch. Gut sichtbare und lesbare Hausnummern und Klingelschilder (ggf. mit taktiler Schrift oder Braille) erleichtern die Orientierung. Kontrastreiche Gestaltung von Wänden, Böden und Türrahmen kann für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen hilfreich sein.
- Witterungsschutz und sichere Bodenbeläge: Ein Vordach oder eine Überdachung schützt vor Regen und Schnee. Die Bodenbeläge im Außenbereich und im Windfang müssen absolut rutschfest (auch bei Nässe), eben und gut begeh-/befahrbar sein. Achten Sie auf Materialien mit entsprechender Rutschhemmklasse (z.B. R10 oder R11).
Das barrierefreie Badezimmer
Das Badezimmer ist einer der wichtigsten Räume, wenn es um barrierefreie Anpassungen geht, da hier die Sturzgefahr oft besonders hoch ist und Intimität und Selbstständigkeit eine große Rolle spielen. Die ÖNORM B 1602 („Barrierefreie Sanitärräume – Planungsgrundlagen“) liefert hier detaillierte Vorgaben.
- Bodengleiche Duschen: Der Einbau einer bodengleichen (niveaugleichen) Dusche ist eine der zentralen Maßnahmen. Sie ermöglicht einen schwellenlosen Zugang und ist somit auch mit Rollator oder Duschrollstuhl befahrbar.
- Vorteile: Erhöhte Sicherheit, komfortabler Einstieg, moderne Optik, leichte Reinigung.
- Einbauvarianten: Geflieste Duschen mit Duschrinne oder Punktablauf, Duschwannen mit minimaler Kantenhöhe.
- Materialien: Rutschfeste Fliesen (Rutschhemmklasse R10B oder C im Nassbereich), rutschfeste Duschwannen.
- Größe: Die Duschfläche sollte mindestens 120 cm x 120 cm betragen, besser 150 cm x 150 cm, um auch einer Hilfsperson Platz zu bieten oder einen Duschsitz nutzen zu können.
- Sichere Waschbecken:
- Unterfahrbarkeit: Für Rollstuhlnutzer ist ein unterfahrbares Waschbecken wichtig. Das bedeutet, dass der Siphon verdeckt oder flach an der Wand installiert wird und genügend Beinfreiheit vorhanden ist.
- Höhenverstellbare Modelle: Diese bieten maximale Flexibilität für verschiedene Nutzer oder veränderte Bedürfnisse.
- Armaturen: Einhebelmischer oder berührungslose Armaturen sind leicht zu bedienen. Achten Sie auf einen Verbrühschutz (Temperaturbegrenzung).
- Spiegel: Ein großer, bis zum Waschtisch reichender Spiegel oder ein Kippspiegel ist sowohl im Sitzen als auch im Stehen gut nutzbar.
- Anpassungen bei Toiletten und Haltegriffe:
- Erhöhte Toilette: Eine Sitzhöhe von ca. 46-48 cm (Oberkante WC-Schüssel) erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen. Dies kann durch ein höheres WC-Modell oder eine WC-Sitzerhöhung erreicht werden.
- Haltegriffe: Stabile, gut befestigte Haltegriffe neben der Toilette und in der Dusche geben Sicherheit. Klappbare Griffe sind platzsparend. Die ÖNORM B 1602 gibt genaue Maße für die Positionierung vor.
- Spülung: Leicht erreichbare Spülauslösungen (z.B. Wandtaster, berührungslose Systeme).
- Rutschfeste Bodenbeläge und ausreichende Bewegungsflächen: Der gesamte Badezimmerboden muss rutschfest sein (mind. Rutschhemmklasse R10). Ausreichende Bewegungsflächen sind entscheidend. Vor dem WC und dem Waschbecken sollte eine freie Fläche von mindestens 150 cm x 150 cm für Rollstuhlnutzer vorhanden sein (gemäß ÖNORM B 1602). Auch die Tür muss nach außen aufschlagen oder eine Schiebetür sein, damit sie im Notfall nicht blockiert ist.
- Beleuchtung und Kontraste: Eine gute, blendfreie Allgemeinbeleuchtung und eine zusätzliche Beleuchtung am Spiegel sind wichtig. Kontrastreiche Gestaltung (z.B. helle Sanitärobjekte vor dunkleren Fliesen) verbessert die Orientierung für sehbehinderte Menschen.
Die barrierefreie Küche
Die Küche ist oft der Mittelpunkt des häuslichen Lebens. Barrierefreie Anpassungen ermöglichen es, auch bei eingeschränkter Mobilität oder Kraft weiterhin selbstständig kochen und wirtschaften zu können.
- Arbeitsflächen und Oberschränke in optimaler Höhe:
- Arbeitsflächen: Standardhöhen sind oft zu hoch für sitzende Tätigkeiten oder kleinere Personen. Ideal sind Arbeitsflächen in unterschiedlichen Höhen oder höhenverstellbare Elemente (elektrisch oder manuell). Für Rollstuhlnutzer sollte ein Teil der Arbeitsfläche unterfahrbar sein (ca. 80-85 cm Höhe, mit Beinfreiheit darunter).
- Oberschränke: Diese sind oft schwer erreichbar. Abs_enkbare Oberschränke (Liftsysteme) oder gut organisierte Auszüge in Unterschränken sind bessere Alternativen. Offene Regale in Greifhöhe können ebenfalls sinnvoll sein.
- Unterfahrbare Arbeitsbereiche: Neben der Arbeitsfläche sollten auch Kochfeld und Spüle zumindest teilweise unterfahrbar gestaltet werden, um das Arbeiten im Sitzen zu ermöglichen.
- Gut erreichbare Elektrogeräte und Stauraumlösungen:
- Backofen und Geschirrspüler: Auf Sichthöhe eingebaut (Hocheinbau) erleichtern sie das Be- und Entladen ohne tiefes Bücken.
- Kühlschrank: Modelle mit gut erreichbaren Fächern und Auszügen.
- Stauraum: Apothekerschränke, Schubladen mit Vollauszug statt herkömmlicher Schranktüren mit Einlegeböden machen den Inhalt leichter zugänglich. Eckschränke mit Karussell- oder Schwenkauszügen nutzen den Platz optimal.
- Sichere Kochfelder und Armaturen:
- Kochfelder: Induktionskochfelder sind besonders sicher, da sie nur heiß werden, wenn ein Topf daraufsteht, und schnell abkühlen. Bedienelemente sollten frontal und leicht verständlich sein. Eine automatische Abschaltfunktion ist empfehlenswert.
- Spülbecken und Armaturen: Flache Spülbecken sind besser unterfahrbar. Ausziehbare Schlauchbrausen oder Armaturen mit Schwenkarm erleichtern das Befüllen von Töpfen.
- Rutschfeste und pflegeleichte Bodenbeläge: Auch in der Küche ist ein rutschfester Bodenbelag (mind. R9, besser R10) wichtig. Er sollte zudem leicht zu reinigen sein.
- Beleuchtung: Gute Ausleuchtung der Arbeitsflächen (z.B. durch Unterbauleuchten an den Oberschränken) ist essenziell.
Wohn- und Schlafbereiche anpassen
In Wohn- und Schlafzimmern geht es vor allem darum, Stolperfallen zu beseitigen, genügend Bewegungsraum zu schaffen und die Erreichbarkeit von Möbeln und Bedienelementen zu optimieren.
- Beseitigung von Stolperfallen:
- Schwellen: Türschwellen zu diesen Räumen oder zum Balkon/zur Terrasse sollten entfernt oder durch flache Rampen angeglichen werden.
- Teppiche: Lose Teppiche oder Teppichkanten sind häufige Sturzursachen. Besser sind fest verklebte Teppichböden, rutschfeste Läufer oder der Verzicht auf Teppiche. Falls Teppiche gewünscht sind, sollten sie eine niedrige Florhöhe haben und an den Kanten gesichert sein (z.B. mit doppelseitigem Klebeband).
- Kabel: Herumliegende Kabel von Lampen oder Elektrogeräten müssen sicher verlegt werden (z.B. in Kabelkanälen).
- Ausreichende Bewegungsflächen: Sorgen Sie für freie Durchgangswege von mindestens 90 cm Breite. Um Möbelstücke herum (z.B. um das Bett oder den Esstisch) sollten ebenfalls großzügige Bewegungsflächen vorhanden sein, um auch mit Rollator oder Rollstuhl manövrieren zu können. Die ÖNORM B 1600 empfiehlt z.B. neben dem Bett eine freie Fläche von mind. 120 cm (besser 150 cm für Rollstuhlnutzer auf einer Seite).
- Optimale Möblierung und Anordnung:
- Stabile Möbel: Achten Sie auf standfeste Möbel. Sitzmöbel (Sofa, Sessel) sollten eine angenehme Sitzhöhe haben, die das Aufstehen erleichtert (ca. 45-50 cm), sowie feste Armlehnen als Unterstützung.
- Erreichbarkeit: Wichtige Dinge des täglichen Bedarfs sollten in gut erreichbarer Höhe (Greifhöhe) aufbewahrt werden.
- Betten: Ein höhenverstellbares Bett (elektrisch oder manuell) kann das Ein- und Aussteigen sowie die Pflege erleichtern. Ein fester Bettrand kann als Aufstehhilfe dienen.
- Gute Erreichbarkeit von Lichtschaltern und Steckdosen:
- Positionierung: Lichtschalter und Steckdosen sollten in einer Höhe von ca. 85 cm bis 110 cm angebracht sein und von der Tür aus leicht erreichbar sein, ohne sich hinter Möbeln verrenken zu müssen.
- Bedienbarkeit: Großflächige Taster oder Wippschalter sind leichter zu bedienen als kleine Drehschalter. Beleuchtete Schalter sind im Dunkeln besser zu finden.
- Zusätzliche Schalter: Ein Lichtschalter direkt am Bett ist sehr komfortabel.
- Fenster: Leichtgängige Fenstergriffe in erreichbarer Höhe. Elektrische Fensteröffner können eine Option sein.
Balkon, Terrasse und Garten barrierefrei gestalten
Der Zugang zur frischen Luft und zur Natur ist für die Lebensqualität von großer Bedeutung. Auch Außenbereiche lassen sich barrierefrei gestalten.
- Schwellenlose Übergänge nach draußen: Der Übergang von innen nach außen sollte möglichst ohne Schwelle sein (max. 2 cm). Spezielle Türsysteme oder kleine Rampen können hier Abhilfe schaffen. Achten Sie auf Entwässerungslösungen, um Wassereintritt zu verhindern.
- Sichere und ebene Bodenbeläge:
- Materialien: Rutschfeste, ebene und fugenarme Beläge wie Betonsteinplatten mit geringem Fugenanteil, spezielle WPC-Dielen (Wood-Plastic-Composite) oder Keramikplatten für den Außenbereich. Holz kann bei Nässe rutschig werden und erfordert regelmäßige Pflege.
- Gefälle: Ein leichtes Gefälle (1-2%) vom Haus weg ist für die Entwässerung notwendig, sollte aber die Begeh- und Befahrbarkeit nicht einschränken.
- Hochbeete und unterfahrbare Pflanztische: Gärtnern im Sitzen oder Stehen wird durch Hochbeete oder Pflanztische, die mit dem Rollstuhl unterfahren werden können, ermöglicht. Die Arbeitshöhe sollte individuell angepasst sein.
- Wege im Garten: Gartenwege sollten ausreichend breit (mind. 120 cm), eben und mit einem rutschfesten, gut befahrbaren Material befestigt sein (z.B. verdichteter Kies, Plattenbelag). Vermeiden Sie lose Steine oder tiefen Mulch.
- Sitzgelegenheiten und Sonnenschutz: Stabile Bänke oder Stühle mit Armlehnen in angenehmer Höhe laden zum Verweilen ein. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz durch Markisen, Sonnenschirme oder natürliche Beschattung durch Bäume.
- Beleuchtung: Wege und Aufenthaltsbereiche sollten auch im Dunkeln gut beleuchtet sein, um Sicherheit zu gewährleisten.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine sorgfältige Planung und oft auch professionelle Unterstützung. Im nächsten Kapitel werden wir uns mit technischen Assistenzsystemen beschäftigen, die eine barrierefreie Wohnumgebung zusätzlich unterstützen können.
Technische Assistenzsysteme und Smart Home Lösungen (AAL)
Neben den baulichen Anpassungen können moderne technische Assistenzsysteme, oft unter dem Begriff „Ambient Assisted Living“ (AAL) oder „Smart Home“ zusammengefasst, einen erheblichen Beitrag zu mehr Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit im altersgerechten Zuhause leisten. Diese Technologien sind darauf ausgelegt, den Alltag unauffällig zu unterstützen, zu erleichtern und im Bedarfsfall schnelle Hilfe zu ermöglichen. Gerade in Österreich gibt es eine wachsende Zahl an Anbietern und Initiativen in diesem Bereich.
Ambient Assisted Living (AAL) in Österreich: Definition und Möglichkeiten
AAL steht für „umgebungsunterstütztes Leben“ und bezeichnet Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die auf Informations- und Kommunikationstechnologien basieren und das Ziel haben, die Lebensqualität und Eigenständigkeit von Menschen, insbesondere älteren oder hilfsbedürftigen Personen, in ihrem häuslichen Umfeld zu verbessern und zu erhalten.
Das Spektrum reicht von einfachen Alltagshilfen bis hin zu komplexen, vernetzten Systemen. In Österreich wird die Entwicklung und Implementierung von AAL-Lösungen durch verschiedene Forschungsprojekte und Förderinitiativen vorangetrieben, da man das große Potenzial für die Unterstützung einer alternden Gesellschaft erkannt hat. Es geht darum, Technik so einzusetzen, dass sie den Menschen dient, ohne ihn zu bevormunden oder zu überfordern.
Hausnotrufsysteme: Sicherheit im Notfall
Hausnotrufsysteme sind wohl die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Assistenzsysteme. Sie bieten die Sicherheit, im Falle eines Sturzes oder einer anderen Notsituation schnell und einfach Hilfe rufen zu können.
- Funktionsweise: Ein kleiner Sender, der als Armband oder Halskette getragen wird, ist mit einer Basisstation in der Wohnung verbunden. Bei Knopfdruck wird eine Verbindung zu einer Notrufzentrale (z.B. vom Roten Kreuz, Samariterbund, Volkshilfe oder privaten Anbietern in Österreich) hergestellt, die dann je nach Situation Angehörige, Nachbarn oder den Rettungsdienst alarmiert.
- Zusatzfunktionen: Moderne Systeme bieten oft Zusatzfunktionen wie Sturzsensoren (die automatisch einen Alarm auslösen, wenn ein schwerer Sturz erkannt wird), GPS-Ortung für mobile Geräte (die auch außerhalb des Hauses funktionieren), Rauchwarnmelder-Anbindung oder eine „Mir-geht-es-gut“-Taste (regelmäßige Bestätigung des Wohlbefindens).
- Kosten und Förderung: Die Kosten setzen sich meist aus einer einmaligen Einrichtungsgebühr und monatlichen Gebühren zusammen. Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei Bezug von Pflegegeld) kann es Zuschüsse von der Pflegeversicherung oder anderen Stellen geben.
Sensorgesteuerte Systeme (z.B. Sturzerkennung, Herdabschaltung, Wassermelder)
Über die reine Notruffunktion hinaus können verschiedene Sensoren im Haushalt für zusätzliche Sicherheit sorgen:
- Sturzsensoren: Neben den am Körper getragenen Sensoren gibt es auch Raumsensoren (z.B. Infrarot- oder Radarsensoren), die Stürze erkennen und Alarm auslösen können, ohne dass die Person aktiv werden muss.
- Herdabschaltung: Eine automatische Herdabschaltung verhindert Küchenbrände, indem sie das Kochfeld nach einer voreingestellten Zeit ohne Aktivität oder bei Rauchentwicklung abschaltet.
- Wassermelder: Platzieren Sie diese in der Nähe von Waschmaschine, Geschirrspüler oder im Bad, um bei einem Wasseraustritt frühzeitig alarmiert zu werden und größere Schäden zu vermeiden.
- Gas- und Rauchmelder: Diese sind ohnehin wichtige Sicherheitskomponenten und können in Smart-Home-Systeme integriert werden, um im Notfall nicht nur akustisch, sondern auch über das Smartphone oder direkt an eine Notrufzentrale zu alarmieren.
Datenschutz und Sicherheit bei Smart Home Technologien in Österreich
Bei aller Begeisterung für die technischen Möglichkeiten dürfen Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit nicht vernachlässigt werden. Gerade wenn sensible Gesundheitsdaten oder Verhaltensmuster erfasst werden, ist es wichtig, auf seriöse Anbieter und sichere Systeme zu setzen.
- Informieren Sie sich: Fragen Sie nach, wo und wie Ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden.
- Sichere Passwörter: Verwenden Sie starke Passwörter und ändern Sie diese regelmäßig.
- Regelmäßige Updates: Halten Sie die Software Ihrer Geräte aktuell.
- Verschlüsselung: Achten Sie auf verschlüsselte Datenübertragung. In Österreich gelten die Bestimmungen der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die einen hohen Schutzstandard für personenbezogene Daten vorsehen. Seriöse Anbieter von AAL-Systemen werden transparent über ihre Datenschutzmaßnahmen informieren
Die Auswahl und Implementierung von AAL- und Smart-Home-Lösungen sollte immer bedarfsgerecht erfolgen. Nicht jede technische Spielerei ist für jeden sinnvoll. Oft ist eine Kombination aus wenigen, aber gut ausgewählten Systemen die beste Lösung. Eine Beratung durch Fachleute, die sich mit AAL-Technologien auskennen, kann helfen, die passenden Systeme für Ihre individuelle Situation zu finden und deren Installation zu planen. Auch hier können Wohnberatungsstellen oder spezialisierte Anbieter in Österreich weiterhelfen.
Planung, Umsetzung und professionelle Unterstützung in Österreich
Eine barrierefreie Modernisierung ist ein Projekt, das sorgfältiger Planung und professioneller Umsetzung bedarf, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen und unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Eine strukturierte Vorgehensweise hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und die Modernisierung effizient zu gestalten.
Schritt-für-Schritt-Planung der Modernisierung
Eine gute Planung ist das A und O für den Erfolg Ihres Umbauprojekts. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für diese Phase.
- Prioritäten setzen: Welche Maßnahmen sind am wichtigsten und dringendsten? Basierend auf Ihrer Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse (Kapitel 2) sollten Sie nun festlegen, welche Umbaumaßnahmen die höchste Priorität haben. Nicht immer ist es möglich oder sinnvoll, alles auf einmal umzusetzen.
- Dringlichkeit: Welche Barrieren stellen die größten aktuellen Probleme oder Sicherheitsrisiken dar (z.B. fehlende Haltegriffe im Bad, hohe Türschwellen bei bereits bestehender Mobilitätseinschränkung)?
- Nutzen: Welche Maßnahmen bringen den größten Gewinn an Selbstständigkeit und Lebensqualität?
- Zukünftige Bedarfe: Welche Anpassungen sind im Hinblick auf prognostizierte gesundheitliche Entwicklungen besonders vorausschauend?
- Budget: Welche Maßnahmen passen in Ihr aktuelles Budget? (Mehr zu Kosten und Finanzierung in Kapitel 6) Erstellen Sie eine Liste und gewichten Sie die Maßnahmen. Vielleicht entscheiden Sie sich für eine etappenweise Modernisierung.
- Detaillierte Maßnahmenplanung und Skizzen: Für jede priorisierte Maßnahme sollten Sie nun genauer definieren, wie sie umgesetzt werden soll. Einfache Skizzen können helfen, Ihre Vorstellungen zu visualisieren. Bei komplexeren Umbauten, insbesondere wenn Wände versetzt oder tragende Teile verändert werden sollen, ist die Hinzuziehung eines Architekten oder Fachplaners unerlässlich. Diese können detaillierte Pläne erstellen, die auch als Grundlage für Handwerkerangebote dienen. Denken Sie auch an die Einhaltung der relevanten ÖNORMEN (z.B. ÖNORM B 1600).
- Zeitplan erstellen: Entwickeln Sie einen realistischen Zeitplan für Ihr Projekt. Berücksichtigen Sie dabei:
- Planungsphase (inkl. Einholung von Genehmigungen, falls erforderlich)
- Angebotsphase (Einholung und Vergleich von Handwerkerangeboten)
- Lieferzeiten für Materialien und Bauelemente (z.B. spezielle Sanitärobjekte, Lifte)
- Durchführungsphase der einzelnen Gewerke
- Mögliche Pufferzeiten für Unvorhergesehenes Sprechen Sie Zeitpläne auch mit den beauftragten Handwerkern ab.
- Detaillierte Kostenaufstellung und Budget festlegen: Erstellen Sie eine möglichst genaue Schätzung aller anfallenden Kosten. Dazu gehören:
- Kosten für Planung (Architekt, Fachplaner)
- Materialkosten
- Handwerkerkosten (für jedes Gewerk einzeln)
- Kosten für eventuelle Genehmigungen
- Kosten für Entsorgung von Bauschutt
- Puffer für unvorhergesehene Ausgaben (ca. 10-15 % der Gesamtsumme) Holen Sie hierfür frühzeitig erste Richtangebote ein oder nutzen Sie Erfahrungswerte von Beratern. Auf Basis dieser Schätzung können Sie Ihr endgültiges Budget festlegen und die Finanzierung planen (siehe Kapitel 6).
Auswahl der richtigen Handwerker und Fachfirmen in Österreich
Die Qualität der Ausführung steht und fällt mit der Kompetenz der beauftragten Handwerksbetriebe.
- Qualifikationen und Referenzen prüfen:
- Fragen Sie nach Erfahrung und Referenzprojekten im Bereich barrierefreies Bauen und Sanieren.
- Einige Handwerker verfügen über spezielle Zertifizierungen oder Weiterbildungen in diesem Bereich (z.B. „Zertifizierter Fachbetrieb für barrierefreies Bauen und Wohnen“ oder ähnliche Qualifikationen, die von verschiedenen Institutionen in Österreich angeboten werden).
- Nutzen Sie Empfehlungen von Architekten, Wohnberatern, Freunden oder Bekannten.
- Suchen Sie nach Betrieben in Ihrer Region, um Anfahrtskosten zu sparen und eine bessere Erreichbarkeit bei späteren Fragen oder Problemen zu gewährleisten. Branchenverzeichnisse der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) oder Innungen können hier hilfreich sein.
- Angebote einholen (Leistungsverzeichnis) und sorgfältig vergleichen:
- Holen Sie immer mehrere (mindestens drei) detaillierte Angebote von verschiedenen Firmen ein.
- Grundlage für die Angebote sollte ein möglichst präzises Leistungsverzeichnis sein, das genau beschreibt, welche Arbeiten auszuführen sind und welche Materialien verwendet werden sollen. Dies stellt die Vergleichbarkeit der Angebote sicher. Ein Architekt oder Fachplaner kann bei der Erstellung eines solchen Verzeichnisses helfen.
- Achten Sie beim Vergleich nicht nur auf den Endpreis, sondern auch auf den Leistungsumfang, die Qualität der angebotenen Materialien, Gewährleistungsbedingungen und Zahlungsmodalitäten. Billig ist nicht immer gut.
- Fragen Sie bei Unklarheiten nach und lassen Sie sich alles genau erklären.
- Vertragsabschluss: Halten Sie alle Vereinbarungen schriftlich in einem Bauvertrag fest (Leistungsumfang, Zeitplan, Gesamtkosten, Zahlungsplan, Gewährleistung). Die Konsumentenschutzorganisationen (z.B. Verein für Konsumenteninformation – VKI) bieten hierzu oft Musterverträge oder Beratung an.
Bauleitung und Qualitätskontrolle
Gerade bei größeren Umbauten ist eine professionelle Bauleitung wichtig, um sicherzustellen, dass die Arbeiten korrekt, termingerecht und gemäß den Plänen ausgeführt werden.
- Eigene Kontrolle: Behalten Sie den Baufortschritt im Auge und sprechen Sie regelmäßig mit den Handwerkern. Dokumentieren Sie den Fortschritt (z.B. mit Fotos).
- Externe Bauleitung: Bei komplexen Projekten kann ein Architekt, ein unabhängiger Bausachverständiger oder ein spezialisierter Baubegleiter die Bauleitung und Qualitätskontrolle übernehmen. Dies verursacht zwar zusätzliche Kosten, kann aber vor teuren Fehlern und Baumängeln schützen.
- Teilabnahmen: Bei längeren Projekten können Teilabnahmen nach Abschluss bestimmter Bauphasen sinnvoll sein.
Abnahme der Arbeiten und wichtige Dokumentationen
Nach Abschluss aller Arbeiten erfolgt die formelle Abnahme.
- Abnahmeprotokoll: Gehen Sie alle erbrachten Leistungen sorgfältig durch und prüfen Sie sie auf Mängel. Halten Sie alles in einem schriftlichen Abnahmeprotokoll fest, das von Ihnen und dem Handwerker unterschrieben wird. Vermerken Sie eventuelle Mängel und setzen Sie eine Frist zur Nachbesserung.
- Wichtige Dokumente: Sammeln Sie alle wichtigen Unterlagen:
- Rechnungen (detailliert und aufgeschlüsselt – wichtig für Förderungen und Steuer)
- Abnahmeprotokolle
- Gewährleistungsurkunden
- Bedienungsanleitungen und Wartungshinweise für technische Geräte
- Gegebenenfalls Bestätigungen über die Einhaltung von Normen (z.B. für Förderstellen)
Eine sorgfältige Planung und Begleitung Ihres Modernisierungsprojekts stellt sicher, dass Ihr Zuhause nicht nur barrierefrei, sondern auch qualitativ hochwertig und nach Ihren Wünschen gestaltet wird.
Kosten, Finanzierung und Fördermöglichkeiten in Österreich
Die barrierefreie Modernisierung Ihres Zuhauses ist eine wertvolle Investition in Ihre Lebensqualität und Unabhängigkeit. Natürlich spielen dabei die Kosten eine wesentliche Rolle. In diesem Kapitel geben wir Ihnen einen Überblick über mögliche Ausgaben, Finanzierungswege und vor allem die vielfältigen Fördermöglichkeiten, die Ihnen in Österreich zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, sich frühzeitig und umfassend über diese Aspekte zu informieren.
Kostenübersicht: Was kostet eine barrierefreie Modernisierung in Österreich?
Die Kosten für einen barrierefreien Umbau können stark variieren und hängen von zahlreichen Faktoren ab:
- Umfang der Maßnahmen: Handelt es sich um Einzelmaßnahmen (z.B. Anbringen von Haltegriffen) oder um einen Komplettumbau (z.B. barrierefreies Bad)?
- Bauliche Gegebenheiten: In einem Altbau können unvorhergesehene Herausforderungen (z.B. Zustand der Bausubstanz, Leitungsverlauf) die Kosten erhöhen.
- Ausstattungsqualität und Materialien: Einfache Standardlösungen sind günstiger als hochwertige Designprodukte oder maßgefertigte Einbauten.
- Region: Die Preise für Handwerkerleistungen können in Österreich regional unterschiedlich sein.
- Eigenleistung: Durch Eigenleistung können Kosten gespart werden, dies sollte aber nur bei entsprechender Fachkenntnis und in Absprache mit Profis erfolgen.
Hier einige grobe Richtwerte für häufige Maßnahmen (Stand 2024/2025, Abweichungen sind möglich, genaue Kostenvoranschläge sind unerlässlich):
- Bodengleiche Dusche einbauen: Ab ca. € 3.500 – € 8.000 (je nach Größe, Fliesen, Armaturen, Aufwand).
- Türverbreiterung (inkl. neuer Tür): Ab ca. € 500 – € 1.500 pro Tür.
- Einbau eines Treppenlifts (gerade Treppe): Ab ca. € 3.500 – € 7.000. Kurvenlifte sind deutlich teurer (ab ca. € 8.000).
- Installation von Haltegriffen: Ca. € 50 – € 200 pro Griff (zzgl. Montage).
- Anpassung Küche (z.B. unterfahrbare Arbeitsplatte, abs_enkbare Oberschränke): Sehr variabel, kann von einigen Tausend bis über € 20.000 bei Komplettumbau reichen.
- Rampe am Eingang (fest installiert): Ab ca. € 1.000, je nach Länge und Material.
Es empfiehlt sich dringend, detaillierte Kostenvoranschläge von mehreren Fachbetrieben einzuholen.
Finanzierungsmöglichkeiten
- Eigenkapital: Der Idealfall ist die Finanzierung aus eigenen Mitteln.
- Kredite und Darlehen:
- Sanierungsdarlehen von Banken: Viele österreichische Banken bieten spezielle Kredite für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an, oft mit günstigeren Konditionen als reguläre Konsumkredite. Vergleichen Sie die Angebote.
- Bauspardarlehen: Falls ein Bausparvertrag vorhanden ist, kann dieser für wohnwirtschaftliche Maßnahmen genutzt werden.
- Wohnbauförderung der Bundesländer (siehe unten): Oftmals werden im Rahmen der Wohnbauförderung auch zinsgünstige Darlehen für Sanierungen angeboten.
Fördermittel in Österreich: Ein wichtiger Hebel zur Finanzierung
In Österreich gibt es eine Reihe von finanziellen Unterstützungen, die Sie für die barrierefreie Modernisierung in Anspruch nehmen können. Wichtig: Förderanträge müssen in der Regel vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden!
- Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen durch die Pflegeversicherung:
- Wer? Personen, die Pflegegeld beziehen (ab Stufe 1), können für Maßnahmen, die die Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause erleichtern oder ermöglichen, einen Zuschuss beantragen. Dies ist eine der wichtigsten Förderungen für altersgerechte Adaptierungen.
- Was wird gefördert? Z.B. Umbau des Badezimmers (bodengleiche Dusche, Haltegriffe, höhenverstellbares WC), Beseitigung von Barrieren, Einbau von Rampen, Treppenliften, Türverbreiterungen.
- Höhe? Der Zuschuss ist einkommensabhängig und kann bis zu mehreren Tausend Euro betragen (oft gestaffelt nach Einkommensgrenzen und Pflegestufe). Die genauen Beträge und Bedingungen erfahren Sie bei der zuständigen Landesstelle des Sozialministeriumservice (früher Bundessozialamt). Dort wird der Antrag gestellt.
- Voraussetzungen: Notwendigkeit der Maßnahme zur Ermöglichung oder Erleichterung der Pflege, Kostenvoranschläge, Hauptwohnsitz in der adaptierten Wohnung.
- Wohnbauförderung der Bundesländer:
- Die neun österreichischen Bundesländer bieten eigene Wohnbauförderungsprogramme an, die auch Zuschüsse oder günstige Darlehen für Sanierungen und altersgerechte bzw. barrierefreie Umbauten umfassen können.
- Wichtig: Die Konditionen, Förderhöhen und anspruchsberechtigten Maßnahmen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland erheblich!
- Anlaufstellen: Die Ämter der jeweiligen Landesregierungen (Abteilung Wohnbauförderung). Suchen Sie online nach „Wohnbauförderung [Ihr Bundesland] Sanierung“ oder „barrierefreier Umbau Förderung [Ihr Bundesland]“.
- Beispiele für geförderte Maßnahmen (kann variieren): Schaffung von Barrierefreiheit nach ÖNORM B 1600, thermische Sanierung mit barrierefreien Aspekten, Einbau von Sicherheitsmaßnahmen. Oft sind Einkommensgrenzen zu beachten.
- Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung (Sozialministeriumservice):
- Neben dem Zuschuss im Rahmen des Pflegegeldes kann in bestimmten Fällen auch der Unterstützungsfonds des Sozialministeriumservice finanzielle Hilfen für Adaptierungen gewähren, wenn diese aufgrund einer Behinderung notwendig sind. Dies ist eine individuelle Leistung, die geprüft wird.
- Steuerliche Absetzbarkeit (Außergewöhnliche Belastungen):
- Kosten für behindertengerechte Adaptierungen des Wohnraums können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend gemacht werden.
- Dies gilt für jene Kosten, die nicht durch Förderungen abgedeckt wurden. Ein Selbstbehalt ist zu berücksichtigen, der von Einkommen und Familienstand abhängt.
- Voraussetzung ist meist eine ärztliche Bestätigung oder ein Behindertenpass, der die Notwendigkeit der Maßnahmen belegt. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Steuerberater oder informieren Sie sich beim Finanzamt.
- Weitere mögliche Förderungen:
- Gemeinden: Manche Gemeinden bieten eigene kleine Zuschussprogramme für altersgerechtes Wohnen an. Eine Nachfrage beim Gemeindeamt kann sich lohnen.
- Stiftungen und private Organisationen: Vereinzelt gibt es auch Stiftungen oder karitative Organisationen, die in Notfällen unterstützen.
- Unfallversicherungsträger: Nach Arbeitsunfällen können die zuständigen Unfallversicherungsträger (z.B. AUVA) Kosten für notwendige Wohnraumanpassungen übernehmen.
Antragstellung und wichtige Hinweise:
- Reihenfolge beachten: Fast immer gilt: Erst informieren, dann Antrag stellen, Genehmigung abwarten und erst dann mit den Maßnahmen beginnen! Rückwirkende Förderungen sind selten.
- Kostenvoranschläge: Legen Sie den Anträgen detaillierte Kostenvoranschläge bei.
- Beratung nutzen: Viele Förderstellen bieten Beratungsgespräche an. Nutzen Sie diese, um Fehler bei der Antragstellung zu vermeiden. Auch unabhängige Wohnberatungsstellen können hier oft weiterhelfen.
- Fristen einhalten: Achten Sie auf Einreichfristen für Förderanträge.
- Kombination von Förderungen: Prüfen Sie, ob verschiedene Förderungen miteinander kombiniert werden können.
Die Recherche und Beantragung von Fördermitteln kann zeitaufwendig sein, lohnt sich aber in den meisten Fällen und kann die finanzielle Belastung einer barrierefreien Modernisierung erheblich reduzieren.
Rechtliche Grundlagen und Normen in Österreich
Bei der Planung und Umsetzung einer barrierefreien Modernisierung in Österreich spielen verschiedene rechtliche Grundlagen und technische Normen eine wichtige Rolle. Ihre Kenntnis ist nicht nur für die korrekte Ausführung, sondern oft auch für die Inanspruchnahme von Förderungen relevant. Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Regelwerke.
- Die ÖNORM B 1600 Reihe – Der zentrale Standard für Barrierefreiheit: Die wichtigste Grundlage für barrierefreies Planen und Bauen in Österreich ist die ÖNORM B 1600 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen“. Diese Norm definiert detaillierte technische Anforderungen und Maße für eine Vielzahl von Bereichen, um Gebäude und Wohnungen für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen (z.B. Mobilitäts-, Seh- oder Hörbeeinträchtigungen) zugänglich und nutzbar zu machen. Zur ÖNORM B 1600-Reihe gehören auch spezifischere Normen wie:
- ÖNORM B 1601: „Barrierefreie Gesundheitsbauten und Altenwohnheime – Planungsgrundlagen“
- ÖNORM B 1602: „Barrierefreie Sanitärräume und Umkleidebereiche – Planungsgrundlagen“
- ÖNORM B 1603: „Barrierefreie Tourismus- und Beherbergungsbetriebe – Planungsgrundlagen“ Diese Normen sind zwar nicht per se Gesetze, erlangen aber oft rechtliche Verbindlichkeit, indem sie in Baugesetzen, Verordnungen oder Förderrichtlinien als maßgeblicher Stand der Technik zitiert werden. Für private Umbauten im Bestand sind sie vor allem eine wichtige Orientierungshilfe für eine qualitativ hochwertige barrierefreie Gestaltung und oft Voraussetzung für Förderungen.
Bauordnungen der Bundesländer
Das Baurecht ist in Österreich Ländersache. Jedes Bundesland hat eine eigene Bauordnung, die die baurechtlichen Anforderungen an Gebäude festlegt. Diese Bauordnungen können Bestimmungen zur Barrierefreiheit enthalten, insbesondere für Neubauten und größere Umbauten oder Zubauten. Die Anforderungen können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Es ist daher wichtig, sich bei der zuständigen Baubehörde (Gemeinde, Magistrat) über die spezifischen Vorgaben in Ihrem Bundesland zu informieren, vor allem wenn Ihr Umbau genehmigungspflichtig ist.
Mietrechtliche Aspekte (für Mieterinnen und Mieter)
Wenn Sie in einer Mietwohnung leben und barrierefreie Anpassungen vornehmen möchten, sind mietrechtliche Aspekte zu beachten.
- Zustimmung des Vermieters: Grundsätzlich benötigen Sie für wesentliche Veränderungen in der Wohnung die Zustimmung des Vermieters. Es empfiehlt sich, geplante Umbauten immer schriftlich mit dem Vermieter abzustimmen.
- Recht auf „wichtige Veränderungen“ (§ 8 MRG, § 1098 ABGB): Das Mietrechtsgesetz (MRG) und das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) sehen unter bestimmten Umständen ein Recht des Mieters auf Vornahme von wichtigen Veränderungen vor, wozu auch behindertengerechte Adaptierungen zählen können, sofern sie dem Stand der Technik entsprechen, einem wichtigen Interesse des Mieters dienen und dem Vermieter zumutbar sind. Der Vermieter kann seine Zustimmung nur aus wichtigen Gründen verweigern.
- Wiederherstellungspflicht bei Auszug: Klären Sie vorab, ob die vorgenommenen Änderungen bei einem Auszug in der Wohnung verbleiben können oder ob Sie den ursprünglichen Zustand wiederherstellen müssen. Oftmals können hier individuelle Vereinbarungen getroffen werden, insbesondere wenn die Umbauten eine Wertverbesserung für die Wohnung darstellen.
- Schriftliche Vereinbarungen: Halten Sie alle Absprachen mit dem Vermieter unbedingt schriftlich fest, um spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden. Der Mieterschutz (z.B. durch die Arbeiterkammer oder Mietervereinigungen) bietet hierzu Beratung an.
- Mieter): Wenn Sie in einer Mietwohnung leben und barrierefreie Anpassungen vornehmen möchten, sind mietrechtliche Aspekte zu beachten.
- Weitere relevante Gesetze und Verordnungen: Je nach Umfang und Art der Modernisierung können auch andere Gesetze relevant sein, z.B. das Denkmalschutzgesetz bei Umbauten in denkmalgeschützten Gebäuden oder spezielle Sicherheitsvorschriften für elektrische Installationen (ÖVE/ÖNORM E 8101).
Weitere relevante Gesetze und Verordnungen
Je nach Umfang und Art der Modernisierung können auch andere Gesetze relevant sein, z.B. das Denkmalschutzgesetz bei Umbauten in denkmalgeschützten Gebäuden oder spezielle Sicherheitsvorschriften für elektrische Installationen (ÖVE/ÖNORM E 8101).
Es wird dringend empfohlen, sich bei größeren Umbauten oder bei Unsicherheiten bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen professionelle Beratung durch Architekten, Fachplaner oder Rechtsanwälte mit Spezialisierung im Bau- und Mietrecht einzuholen. Die Einhaltung der relevanten Normen und Gesetze sichert nicht nur die Qualität und Sicherheit Ihres Umbaus, sondern ist auch oft Voraussetzung für den Erhalt von Förderungen.
Ein Gewinn an Lebensqualität für viele Jahre
Die Entscheidung für eine barrierefreie Modernisierung Ihres Zuhauses ist ein bedeutender Schritt – ein Schritt hin zu mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und Komfort in den eigenen vier Wänden, und das für viele kommende Jahre. Wie dieser Ratgeber gezeigt hat, ist „altersgerechtes Wohnen“ weit mehr als nur ein Schlagwort. Es ist ein durchdachtes Konzept, das darauf abzielt, Ihr Lebensumfeld an Ihre sich wandelnden Bedürfnisse anzupassen und Ihnen so zu ermöglichen, möglichst lange und unbeschwert in Ihrer vertrauten Umgebung in Österreich zu leben.
Von der sorgfältigen Analyse Ihrer persönlichen Anforderungen und der baulichen Gegebenheiten über die detaillierte Planung konkreter Maßnahmen in Bad, Küche, Wohnräumen und Eingangsbereich bis hin zur Nutzung moderner technischer Assistenzsysteme – die Möglichkeiten sind vielfältig. Entscheidend ist ein individuelles Vorgehen, das Ihre Prioritäten berücksichtigt.
Mehr Informationen auch hier:
https://www.sozialministeriumservice.at/Menschen_mit_Behinderung/Wohnen/Wohnraumadaptierung.html
https://www.energyagency.at/themen/bauen-sanieren
https://www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung/sanierung/
https://www.austrian-standards.at/p/barrierefreies-bauen-wohnen-gestalten
https://www.bizeps.or.at (BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben, bietet Beratung und Infos)
https://www.arching.at (Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen | ArchitektInnen und IngenieurInnen – Suche nach Experten)
https://www.oib.or.at/de/oib-richtlinien (Österreichisches Institut für Bautechnik – OIB-Richtlinien)
https://www.gutbegleitet.at/barrierefreiheit/
https://www.hilfswerk.at/fuer-sie-da/pflege-und-betreuung/wohnen-im-alter/wohnberatung-und-wohnungsanpassung/ (Beispiel Hilfswerk)
https://konsument.at/bauen-energie (Verein für Konsumenteninformation – VKI)