Rüsselkäfer sind bei Pflanzenfreunden alles andere als gern gesehen. Die Krabbeltiere gelten als gefräßige Schädlinge, die im Garten fürchterlich wüten können. Sie sind nur wenige Millimeter bis höchstens zwei Zentimeter groß und besitzen einen sehr charakteristischen kleinen Kopf mit großen Augen und einem breiten „Rüssel“. 50.000 verschiedene Arten gibt es von ihnen auf der gesamten Erde, doch jedes Tierchen verfügt über diese Kauwerkzeuge am Rüsselende, die den Gartenfreund so sehr ärgern. Wie wird man die ungebetenen Gäste wieder los?
So zerstörerisch wirken die kleinen Fressmaschinen
Rüsselkäfer haben einen ganz eigenen Geschmack, sie stürzen sich nicht auf alles, was grün ist und nach Pflanze aussieht. Ganz im Gegenteil: Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben, aus diesem Grund werden Sie den Befall wahrscheinlich nur bei bestimmten Pflanzen oder einer ganzen Pflanzenfamilie feststellen. Jedes Weibchen legt bis zu 1.000 Eier in den Erdboden oder in das zur Verfügung stehende Pflanzenmaterial ab.
Die Rüsselkäferfamilie in Ihrem Garten kann also binnen kurzer Zeit schlagartig anwachsen, wenn sich die Tiere nur wohl genug fühlen. In trockenen, warmen Böden schlüpfen besonders viele Larven. Schon der beinlose, weiße Nachwuchs ist in Besitz der gefürchteten Kauwerkzeuge. Er gräbt sich von unten in die Pflanzen hinein und sorgt mit der Zeit dafür, dass das Grün abstirbt. Oft fressen die Larven auch ganz ungesehen die Wurzeln im Boden, das Ergebnis ist genauso vernichtend.
Welche Pflanzen sind durch Rüsselkäfer gefährdet?
Um einen Eindruck von der Vielfalt dieser Schädlinge und der von ihnen bevorzugten Pflanzen zu vermitteln, haben wir die folgende Tabelle zusammengestellt. Darüber hinaus existieren noch mehr Rüsselkäferarten, doch die folgenden Tierchen wüten besonders häufig in österreichischen Gärten.
Rüsselkäferart | Bevorzugte Pflanzen |
Kohlschotenrüssler | Verschiedene Kohlarten (am liebsten die Schoten) |
Großer Kohltriebrüssler | Radieschen, Kohlarten, Raps und Kren |
Kleiner Kohltriebrüssler | Radieschen, Kohlarten, Raps und Kren |
Kohlgallenrüssler | Radieschen, Kohlarten, Raps und Kren |
Gefurchter Dickmaulrüssler | Beerensträucher, Rosen, Weinreben, Rhododendren, Cyclamen |
Gestreifter Blattrandkäfer | Bohnen und Erbsen |
Apfelblütenstecher | Apfelbaum |
Birnenknospenstecher | Birnbaum |
Erdbeerblütenstecher | Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren |
Schmalbauch / Grünrüssler | Pflaumenbaum, Aprikosenbaum, Rosen, Weiden |
Rüsselkäfer ökologisch bekämpfen: Ihr Weg zum Sieg
Rüsselkäfer sind normalerweise dämmerungs- und nachtaktiv, und das können sich eifrige Gartenbesitzer zunutze machen. Tagsüber benötigen die lichtscheuen Insekten einen abgedunkelten Rückzugsort, wie zum Beispiel ein von Ihnen ausgelegtes Brett. Platzieren Sie es in direkter Nähe der befallenen Pflanzen und sammeln Sie die darunter sitzenden Tiere tagsüber ab. So gelingt es zumindest, den Befall stark zu reduzieren.
Dauerfeuchter Boden gehört nicht eben zu den liebsten Eiablageplätzen der Rüsselkäferweibchen. Wer also regelmäßig gießt und so für ordentliche Nässe sorgt, stört die ortsnahe Vermehrung. Hacken Sie auch regelmäßig den Boden durch und lockern Sie ihn auf, um die Larven bei ihrem Treiben zu stören. Denken Sie auch daran, die natürlichen Feinde des Rüsselkäfers in ihren biologischen Feldzug mit einzubeziehen: Geben Sie Igeln ein lebenswertes Zuhause und sorgen Sie dafür, dass Vögel aller Art sich bei Ihnen maximal wohlfühlen. Denn die Natur ist Meister darin, sich selbst im Gleichgewicht zu halten.
Noch mehr Methoden, den Rüsselkäfer zu bekämpfen
Damit sind Ihre Möglichkeiten noch lange nicht erschöpft. Hier einige weitere Methoden, die Ihnen dabei helfen, den verfressenen Besuch wieder loszuwerden:
- Nematoden sind Fadenwürmer, die Rüsselkäfer abtöten können. Legen Sie Bretter mit Nematoden-Gel aus, um die Insekten gezielt zu erwischen.
- Das nächtliche Absammeln der Käfer hat sich ebenfalls bewährt. Legen Sie alle Krabbeltiere in einen Eimer und übergießen Sie sie mit warmem Wasser.
- Neem-Öl ist ein natürliches Pflanzenschutzmittel, das aus den Samen des Neembaumes stammt. Es hemmt die Entwicklung der Eier und Larven und gehört ins Gießwasser. Per Spritzbehandlung können Sie aber auch die Käfer selbst abtöten.