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    Haftrücklass – Absicherung für Mängel beim Hausbau

    Der Bau eines Hauses ist ein umfangreiches und kostenintensives Vorhaben. Dabei besteht immer das Risiko, dass nach der Fertigstellung Baumängel auftreten. Um sich als Bauherr vor solchen Problemen zu schützen, gibt es verschiedene vertragliche Sicherheiten. Eine der wichtigsten ist der Haftrücklass. Dieser Ratgeber erklärt, was ein Haftrücklass ist, wie er funktioniert und welche rechtlichen Grundlagen zu beachten sind.

    Was ist ein Haftrücklass?

    Der Haftrücklass ist eine finanzielle Sicherheit für Bauherren, die dazu dient, Gewährleistungsansprüche gegenüber Auftragnehmern sicherzustellen. Dabei wird ein bestimmter Prozentsatz der Schlussrechnungssumme für eine festgelegte Zeit einbehalten, um sicherzustellen, dass der Bauunternehmer eventuelle Mängel behebt.

    Zweck des Haftrücklasses

    Der Haftrücklass dient als Absicherung für folgende Szenarien:

    • Nachträglich entdeckte Baumängel
    • Nicht fachgerecht ausgeführte Arbeiten
    • Verstöße gegen baurechtliche Vorschriften
    • Verweigerung oder Verzögerung der Mängelbeseitigung durch den Auftragnehmer

    Höhe und Dauer des Haftrücklasses

    In Österreich ist es üblich, zwischen 2 % und 5 % der Bausumme als Haftrücklass einzubehalten. Die genaue Höhe sollte im Bauvertrag vereinbart werden. Die Dauer des Einbehalts richtet sich nach der gesetzlichen oder vertraglich festgelegten Gewährleistungsfrist, die für Bauwerke meist drei Jahre beträgt. In manchen Fällen kann sie auch fünf Jahre betragen, insbesondere bei schweren Baumängeln.

    Beispielhafte Berechnung des Haftrücklasses

    Bausumme (€)2 % Haftrücklass (€)5 % Haftrücklass (€)
    400.0008.00020.000
    600.00012.00030.000
    800.00016.00040.000
    1.000.00020.00050.000

    Formen des Haftrücklasses

    Es gibt zwei gängige Methoden, um den Haftrücklass umzusetzen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und sollten sorgfältig abgewogen werden.

    1. Bareinbehalt: Der Bauherr behält einen bestimmten Teil der Schlussrechnung ein und zahlt diesen erst nach Ablauf der Gewährleistungsfrist aus, sofern keine Mängel festgestellt wurden.
    2. Bankgarantie: Anstatt eines Bareinbehalts kann der Auftragnehmer eine Bankgarantie stellen. Dabei zahlt der Bauherr die gesamte Rechnungssumme aus, hat aber im Falle von Mängeln eine Garantie, auf die er zurückgreifen kann.

    Rechtliche Grundlagen

    In Österreich gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, einen Haftrücklass zu vereinbaren. Dennoch ist er eine gängige Praxis im Bauwesen und wird häufig in Bauverträgen festgelegt. Besonders relevant ist das Bauträgervertragsgesetz, das einen Haftrücklass von mindestens 2 % vorsieht, wenn der Erwerber vor Fertigstellung bereits hohe Anzahlungen geleistet hat. Zusätzlich kann die Vereinbarung eines Haftrücklasses in individuellen Bauverträgen auf freiwilliger Basis erfolgen, um eine zusätzliche Absicherung für den Bauherren zu gewährleisten.

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    Unterschied zwischen Haftrücklass und Deckungsrücklass

    Neben dem Haftrücklass gibt es auch den sogenannten Deckungsrücklass, der während der Bauphase einbehalten wird. Er dient der Absicherung der Vertragserfüllung und beträgt meist 5 % bis 10 % der Abschlagszahlungen. Während der Haftrücklass also der Absicherung von Mängelansprüchen nach Fertigstellung dient, stellt der Deckungsrücklass sicher, dass die vereinbarten Bauleistungen korrekt ausgeführt werden.

    Tipps für Bauherren

    • Vertragliche Regelung: Der Haftrücklass sollte im Bauvertrag klar festgelegt sein, einschließlich Höhe, Dauer und Art der Sicherstellung.
    • Mängelprotokolle führen: Während und nach der Bauphase sollten alle Baumängel schriftlich dokumentiert und dem Auftragnehmer mit Fristsetzung gemeldet werden.
    • Bankgarantie prüfen: Falls eine Bankgarantie vereinbart wird, sollte die Bonität der ausstellenden Bank geprüft werden.
    • Gewährleistungsfrist im Auge behalten: Bauherren sollten vor Ablauf der Frist eine umfassende Prüfung des Hauses durchführen und Mängel rechtzeitig geltend machen.
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