Mechanische Lüftungsanlagen dienen der Aufgabe, Gebäuden Luft zuzuführen und derart aufzubereiten, dass die an Innenraumluft gestellten Qualitätsanforderungen erfüllt werden. Ursprünglich kamen mechanische Lüftungsanlagen vorwiegend zum Einsatz, wenn durch natürliche Lüftung die Belüftung der Räumlichkeiten nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden konnte. Heute spielt die kontrollierte Wohnraumlüftung bei der Senkung des Energieverbrauchs eine wesentliche Rolle. So wird bei Niedrigenergiehäusern die verbrauchte Luft über einen Wärmetauscher geleitet, die Wärme der Abluft wird dabei an die frisch zugeführte Luft übertragen. Infolgedessen sinkt der für die Aufheizung der Frischluft erforderliche Energieverbrauch.
Lüftungsanlagen für Wohnhäuser
Außer in Wohnhäusern werden Lüftungsanlagen beispielsweise in Gewerbebetrieben mit produktionsbedingter Luftverunreinigung eingesetzt, darüber hinaus auch in Gebäuden mit stärkerem Personenverkehr wie in Krankenhäusern, Veranstaltungsräumlichkeiten, Gaststätten und Geschäftslokalen. Auch bei Gebäuden, bei denen die klassische Fensterlüftung aufgrund der gegebenen Rahmenbedingungen für einen hinreichenden Luftwechsel nicht sicherstellen kann, kommen Lüftungsanlagen zum Zuge.
Filter gegen des Staub und die Belastung durch Pollen
Eine Lüftungsanlage sorgt für hygienische Luftverhältnisse in den Innenräumen. Jeder hat schon einmal erlebt, wie negativ sich “schlechte Luft” auf das Wohlbefinden auswirken kann. Eine mechanische Lüftungsanlage stellt sicher, dass Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Schadstoffe sicher abtransportiert werden. Integrierte Filter halten zudem Straßenstaub zurück und reduzieren die Pollenbelastung. An stark befahrenen Straßen vermindert sich zudem die Lärmbelästigung, da eine Lüftung trotz geschlossener Fenster erfolgen kann. Außerhalb der Heizperiode ist in Wohngebäuden dennoch die Fensterlüftung empfehlenswert, um den Strom für den Ventilator einzusparen.
Zentrales Lüftungsgerät mit Öffnungen für Zuluft und Abluft
Bei der Konzeptionierung von mechanischen Lüftungsanlagen für Wohnungen oder Wohngebäuden gibt es unterschiedliche Varianten. Bei der ersten Möglichkeit kommt ein zentrales Lüftungsgerät zum Einsatz und jeder Raum ist mit Zuluft- und Abluftöffnung ausgestattet. Auf diese Weise kann jeder Raum einzeln reguliert werden, so dass die jeweilige Luftmenge dem Raum genau angepasst werden kann. Zu den Nachteilen dieser Variante gehört der erhöhte Rohraufwand, da in jeden Raum eine Zuluft- und eine Abluftleitung verlegt werden muss.
Kaskadenlüftung – günstige Lösung mit weniger Energieverbrauch
Bei der zweiten Möglichkeit, die auch den Namen “Kaskadenlüftung” trägt, kommt ebenfalls ein zentrales Lüftungsgerät zum Einsatz. Während die Zuluftöffnungen in den Wohn- und Schlafbereichen angeordnet werden, kommen Abluftöffnungen in der Küche und in Nassräumen zur Ausführung. Im Einfamilienhausbereich kommt in den meisten Fällen das Konzept der Kaskadenlüftung zur Anwendung. Allerdings ist hier eine sorgfältige Planung erforderlich, um einen zu hohen Luftstrom in den Schlafzimmern und damit unerwünschte Strömungsgeräusche zu vermeiden.
Aufgrund des geringeren Verrohrungsaufwandes ist die Kaskadenlösung vergleichsweise günstig herzustellen, außerdem ist auch der Gesamtenergieverbrauch bei dieser Variante geringer. Zwar kann der tatsächliche Luftstrom aufgrund bestimmter Faktoren wie geschlossener oder offener Türen nicht absolut eindeutig definiert werden, in der Regel ist dies jedoch nicht problematisch.
Belüftung mit einzelnen Geräten
Eine weitere kostengünstige Möglichkeit besteht darin, nur einzelne Räume mit dezentralen Geräten zu belüften. Diese Variante kann auch nachträglich ausgeführt werden und ist leicht herstellbar. Für ganze Gebäude verursacht die Ausstattung mit dezentralen Geräten jedoch einen hohen Kostenaufwand, auch ist der Wirkungsgrad solcher Anlagen gegenüber der Ausführung mit einem zentralen Lüftungsgerät geringer. Meist liegen Zuluft- und Abluftöffnung zudem nahe beieinander, so dass die Gefahr eines “Luftkurzschlusses” besteht.
Das einfachste Lüftungskonzept bieten reine Abluftanlagen, bei denen die Luft aus Küche, Bad und WC abgesaugt wird und Zuluft über Öffnungen in der Außenwand oder in den Fenstern nachströmen kann. Diese Variante ist zwar wartungsarm und kostengünstig, bringt aber keine Energieeinsparung, da hier kein Wärmetauscher zum Einsatz kommt.