Die Douglasie wird in Österreich seit mehr als 130 Jahren angebaut, so dass der Holzindustrie verschiedene Sortimente einheimischen Douglasienholzes zur Verfügung stehen. Die Nutzung der Douglasie nimmt erst seit wenigen Jahrzehnten einen deutlichen Stellenwert ein, ist allerdings ebenso wie die bereit gestellten Vorräte im Vergleich zur Nutzung anderer Nadelholzarten, beispielsweise der Fichte, relativ gering. Nur in einzelnen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz hat der Anbau von Douglasien beträchtliche Ausmaße erreicht.
Weltweit sind die USA und Kanada die bedeutendsten Produzenten von Douglasienholz, in den Vereinigten Staaten ist die Douglasie die bedeutendste Holzart. Von Nordamerika werden beachtliche Mengen an Roh- und Schnittholz aus Douglasie exportiert, vorwiegend nach China, Japan und Korea. Auch Neuseeland exportiert Douglasienholz nach Asien, ansonsten wird die Baumart auf der Südhalbkugel noch in Chile und Australien im nennenswerten Umfang angepflanzt. Die meisten und größten europäischen Douglasienwälder gibt es in Frankreich.
Douglasienholz findet in verschiedenen Anwendungsbereichen Verwendung, so etwa als Konstruktionsholz auf dem Bau, zur Erstellung von Masten oder für die Herstellung von Dielenböden. Die Douglasie weist anderen Nadelhölzern gegenüber gewisse Vorteile auf, bei ihrer Verarbeitung und Verwendung sind jedoch besondere Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich. Daher hat sich eine Reihe von Betrieben auf die Verarbeitung dieser Holzart spezialisiert.
Douglasie – Keine einheitlichen Holzmerkmale und Qualitäten
Eine typische Eigenschaft des einheimischen Douglasienholzes ist die große Variabilität der Holzmerkmale und Eigenschaften, die für die Verarbeitung von Belang sind. So weisen Kanthölzer und Bretter Jahresringbreiten zwischen eineinhalb und acht Millimetern auf, im Mittel liegt die Breite der Ringe bei vier Millimetern. Ringe mit geringerer Breite korrespondieren mit einer höheren Dichte, so dass über den Querschnitt eines Stammes die Holzdichte von Douglasien ebenfalls schwankt. Der Wert für die mittlere Holzdichte jedoch liegt deutlich über den Werten von Tannen- und Fichtenholz derselben Region, es handelt sich um ein vergleichsweise hartes Holz. Auch ist das Schwindverhalten als gut zu bezeichnen, da Douglasienholz nur mäßig schwindet.
Das Kernholz der Douglasie zeichnet sich durch eine gute Widerstandsfähigkeit gegen holzzerstörende Insekten und Pilze aus, auch gegen Witterungseinflüsse zeigt es eine gute natürliche Dauerhaftigkeit. Vor allem, wenn es durch ein geeignetes Anstrichmittel zusätzlich geschützt wird, ist daher eine lange Gebrauchsdauer gegeben. Im Kontakt mir dem Erdreich dagegen oder bei ständiger hoher Holzfeuchtigkeit leidet seine Dauerhaftigkeit Schaden, dies gilt jedoch grundsätzlich für alle Nadelhölzer. Die nicht ganz problemlose Tränkbarkeit erfordert bei einer Druckimprägnierung jedoch ähnlich wie bei Fichtenholz einen relativ hohen Aufwand durch eine mechanische Vorbehandlung und eine anschließende Kesseldrucktränkung.
Das Holz der Douglasie weist in Abhängigkeit von der Holzqualität unterschiedliche Bearbeitungseigenschaften auf. Weitringiges und stärker ausgetrocknetes Holz zeichnet sich durch einen relativ hohen Bearbeitungswiderstand aus, während sich engringiges Holz gut und sauber bearbeiten lässt. Holz mit weiten Ringen ist daher weniger für feinere Bautischlerarbeiten geeignet, zudem lässt es sich auch nur schwer nageln. Dies stellt vor allem dort ein Problem dar, wo von Hand genagelt wird. Es ist äußerst schwierig, die harten Spätholzzonen mit Nägeln zu durchdringen, auf der anderen Seite können Nägel im weichen Frühholz leicht zu Rissen führen oder das Holz aufplatzen lassen.
Grundsätzlich empfiehlt es sich daher, Nagellöcher vorzubohren, was im Übrigen auch für das Herstellen von Schraubverbindungen gilt, da hier die gleichen Probleme auftreten können. Beim Verleimen der Holzart ist jedoch mit keinen besonderen Schwierigkeiten zu rechnen, in Nordamerika ist die Douglasie im Leimbau eine der wichtigsten Holzarten. Die Be- und Verarbeitung von Douglasienholz ist sicherlich mit einem gewissen Mehraufwand verbunden, seine Vorteile machen dies jedoch mehr als wett.
Für Douglasienholz besteht großes Verwendungspotenzial
Zwar werden die mechanischen Eigenschaften des Holzes in hohem Maße durch die jeweiligen Wachstumsbedingungen geprägt, insgesamt zeichnet sich das einheimische Douglasienholz jedoch durch sehr gute Eigenschaften in Bezug auf Biege- und Zugbelastungen aus. Es empfiehlt sich aus diesem Grund als Konstruktionsholz für alle Einbauarten, bei denen derartige Beanspruchungen auftreten, wie etwa als Kantholz oder Brettschichtholzträger. Verglichen mit anderen Nadelholzarten kann es besseren Tragfähigkeitsklassen zugeordnet werden, und das bei vergleichbar schlanken Schnittholzquerschnitten. Bei modernen Holzbaukonstruktionen liegt somit ein großes Potenzial für den Einsatz von Douglasienholz. Beispielhaft sind die Verwendung als Garten- und Landschaftsholz zu nennen, auch bei Balkonen, Carports und dem wachsenden Bereich der Verwendung von Holz für Fassaden spielen Douglasien eine wichtige Rolle.
Im Innenausbau ist die Douglasie als Furnier sehr beliebt. Von der Farbe her ähnelt sie der Lärche, weshalb es bei Laien häufig zu Verwechslungen kommt. Der Harzgehalt von Douglasienholz ist jedoch geringer als der von Lärchenholz. Schreiner benutzen die Douglasie gerne für Wand- und Deckenverkleidungen, auch beim Bau von Türen sowie im Möbelbau findet sie Verwendung. Aufgrund der orangeroten Farbe und der je nach Einschnitt lebhaften Zeichnung besitzt das Holz einen hohen ästhetischen Wert. Die hohe Druckfestigkeit zeichnet es zudem für die Verwendung als Bodendielen und zum Treppenbau aus. In der Holzwerkstoffindustrie stellt die Douglasie ebenfalls einen guten Rohstofflieferanten dar. Da sie sich nicht als Schleifholz eignet, spielt sie dagegen in der Papierindustrie keine Rolle.