In Mitteleuropa waren Hausdächer schon immer hohen Belastungen durch Regen, Schnee und Wind ausgesetzt. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels nehmen extreme Wetterphänomene wie Starkregen, Hagelschlag und Wirbelstürme noch weiter zu und gefährden Dächer in zunehmendem Maße. Es empfiehlt sich also, das Dach regelmäßig auf entstandene Schäden hin zu untersuchen. Lockere Ziegel und Dachsteine sind zu fixieren, unter Umständen sind Sturmklammern anzubringen. In schneereichen Gebieten empfiehlt sich auch die Anbringung von Schneefanggittern. Für Dachrinnen wird generell die Ausstattung mit Laubfanggittern empfohlen.
Schäden am Dach machen Dachsanierung erforderlich

Werden im Zuge einer Dachinspektion erhebliche Schäden am Dach festgestellt, ist eine Neudeckung unvermeidlich. Bei dieser Gelegenheit können eventuell festgestellte konstruktive Fehler gleichzeitig behoben werden, auch eine Verbesserung oder Erneuerung der Wärmedämmung ist empfehlenswert. Insbesondere der Einbau einer Aufsparrendämmung ist bei bestehenden Gebäuden ohnehin nur im Zusammenhang mit der Neudeckung des Daches ökonomisch durchführbar.
Gleichzeitig ist diese Form der Dachdämmung aus bauphysikalischer Sicht für bereits ausgebaute Dachgeschosse sehr empfehlenswert und erlaubt eine äußerst wirksame Dämmung der Dachräume. Zu diesem Zweck werden komplette Pakete aus Dampfbremse, Dichtband, Wärmedämmung und Abdichtfolie als Sanierungssysteme angeboten. Ist der Ausbau des Dachbodens im Rahmen einer Generalsanierung vorgesehen, kommt meist eine Innendämmung zur Anwendung. Bei einem Teilausbau des Dachgeschosses ist eine entsprechende Abtrennung mit vollwertiger Dämmung vorzusehen.
Wärmedämmung sollte nachgerüstet werden
Bei vielen älteren Häusern wird das oberste Stockwerk lediglich als Dachboden genutzt. Durch den Einbau einer effektiven Wärmedämmung im Zuge der Dachsanierung eröffnen sich neue Nutzungsmöglichkeiten für den Dachboden, man gewinnt wertvolle Wohn- oder Nutzfläche hinzu. Außerdem ergibt sich bei einer energetischen Sanierung ein erhebliches Einsparpotenzial bei den Heizkosten, was auch für eine Dachsanierung beim Flachdach gilt. Am meisten profitieren Altbauten von einer solchen Energiesanierung. Die dabei eingebaute Dämmung hilft nicht nur dabei, Geld zu sparen, sondern trägt auch zur Verringerung des CO2-Ausstoßes eines Haushaltes bei, wirkt sich also positiv auf die Umwelt und den Klimaschutz aus.
Fördermittel für die energetische Sanierung
Da für eine energetische Sanierung Fördermittel beantragt werden können, sollten alle diesbezüglichen Fragen im Vorfeld möglichst im Zuge einer Energieberatung geklärt werden. Im Anschluss daran sollte ein Dachdecker-Profi eine Dachinspektion durchführen, anhand derer konkrete Maßnahmen festgelegt werden und ein erster Überblick über die zu erwarteten Kosten erstellt werden kann.
Wie ist der Zustand des Dachstuhls?
Da Dachkonstruktion und Dachdeckung immer eine Einheit bilden, hängen die Kosten für eine Dachsanierung auch vom Zustand des Dachstuhls ab. In Altbauten findet man häufig, bedingt durch undichte Dachdeckungen oder fehlerhafte Anschlüsse, feuchte oder morsche Holzteile. Verfärbungen, Nagespuren und Bohrlöcher weisen auf Pilz- und/oder Insektenbefall hin, die das Holz schwächen und die Tragfähigkeit verringern. Bei solchen Schäden muss befürchtet werden, dass sie immer weiter fortschreiten und auf andere Teile des Hauses ausdehnen. Abnutzung oder unsachgemäße Umbauten können zu statischen Mängeln führen. In allen diesen Fällen ist der Austausch der betroffenen Holzbalken und –Elemente unumgänglich.
Mit der Sanierung der Dachkonstruktion sollte ein erfahrener Zimmermann beauftragt werden. Er führt auch die notwendigen Arbeiten am Dachstuhl aus, wenn nachträglich Dachfenster oder Gauben eingebaut werden oder aus anderen Gründen Wechsel im Dachstuhl erforderlich werden. Bei einer umfassenden Dachsanierung können sich die Kosten schnell auf 30.000 bis 50.000 Euro belaufen. Mit einem Wartungsvertrag sichert man sich die regelmäßige fachmännische Wartung des Daches zu günstigen Konditionen, so dass aufwändige Sanierungen nicht so schnell wieder notwendig werden.
Besonders bei alten Häusern besteht oft das Problem, dass der Dachstuhl das Gewicht eines neuen Dachsteins nicht mehr tragen würde. Vor allem in Österreich, wo man auch auf die Schneelasten achten muss, kann das zu einer echten Herausforderung werden. Ein neuer Dachstuhl ist ein Kostenfaktor, der bei der Sanierung häufig nicht einberechnet wird. Hier können Dacharten Abhilfe schaffen, die besonders leicht, und trotzdem widerstandsfähig sind.