Bei der Planung eines Daches stellt sich die Frage nach der geeigneten Dacheindeckung, das gilt selbstverständlich auch für die Dachsanierung. Unmittelbar damit hängt der passende Dachstuhl sowie die dazugehörige Unterkonstruktion und Dämmung zusammen.
Bauherren stehen dabei oft großen finanziellen Herausforderungen gegenüber, gerade bei der Dachsanierung. Hier kommen unerwartete Kosten wie zum Beispiel die Verstärkung des Dachstuhls oder sogar eine Neuerrichtung unerwartet auf den Sanierer zu. Nicht jeder Dachstuhl ist für jede Dacheindeckung geeignet.
Auch Überlegungen eines Dachgeschossausbaus, um Wohnraum zu schaffen, könnten dazu führen, dass eine Veränderung der Dachkonstruktion notwendig wird. Bei der Planung gibt es Vor- und Nachteile, die berücksichtigt werden sollten.
Welche Dachstuhlarten gibt es?
Allen Planungen voran steht die Art des Dachstuhls. Wobei man hier den Begriff von den allgemeinen Dachformen, wie zB Walmdach oder Satteldach abgrenzen muss.
Der eigentliche Dachstuhl bezeichnet im Grunde nur die Stützkonstruktion, die unter anderem der Lastabtragung des Daches dient. Beim üblichen Satteldach gibt es den Sparrendachstuhl oder Pfettendachstuhl.
- Der Sparrendachstuhl
Bei dieser Dachkonstruktion wird das Gewicht des Daches nach außen zu den Traufen hin abgeleitet und durch die Geschoßdecke über Holzbalkenlagen oder eine Stahlbetondecke aufgenommen. Für eine optimale Funktionsweise sollte das Dach eine Mindestneigung von 30° haben und eine geschlossen Dreiecksform aufweisen. Der Einbau von Fenstern ist daher nur empfehlenswert, wenn die Arbeiten von einem Fachmann durchgeführt werden. Dadurch werden Fehler in der Statik vermieden. Durch den Einsatz von sg. Kehlbalken kann ein Sparrendachstuhl noch weiter ausgesteift werden.
Diese Art des Dachstuhls ist ideal für den Dachgeschossausbau, da man den gesamten Raum nutzen kann. Im Gegensatz dazu muss man zB beim Pfettendachstuhl um störende Pfosten (Pfetten) herumplanen. - Der Pfettendachstuhl
Hier wird das Gewicht des Daches über sog. Pfetten, die einfach, doppelt oder dreifach angebracht werden können, auf die Innenwände des Hauses verteilt. Für den Pfettendachstuhl spricht, dass man Dächer mit niedriger Neigung problemlos umsetzen kann – war diese Art des Dachstuhls, mit Herkunft aus dem Mittelmeerraum, ja ursprünglich ein Flachdach.
Wer Gauben groß und/oder unkompliziert umsetzen will, ist beim Pfettendachstuhl genau richtig. Hier haben Sie fast unbegrenzten Spielraum für die Platzierung der Gauben und auch große Flächen sind ohne aufwändige Zusatzkonstruktionen realisierbar. Dieser Dachstuhl eignet sich außerdem ideal für Walmdachkonstruktionen, die im mitteleuropäischen Raum Tradition haben.
Der Dachstuhl und die Dachsanierung
Eine Dachsanierung wird leider meist erst dann durchgeführt, wenn es bereits Mängel an der Eindeckung gibt. Als Hauseigentümer sollte man aber nicht so lange warten, denn es könnten bereits Schäden am Dachstuhl auftreten. Diese müssen jedenfalls repariert werden, um die Stabilität der Dachkonstruktion gewährleisten zu können.
Bei der eigentlichen Dachsanierung wird häufig die gesamte Dacheindeckung abgetragen. Danach ist es in vielen Fällen nicht mehr zulässig, ohne eine Veränderung oder Verstärkung der Unterkonstruktion, mit dem gleichen oder ähnlichen Dachmaterial einzudecken, da das Gewicht für den Dachstuhl zu schwer wird. Hier können immense Kosten auf den Bauherrn zukommen.
Kosten bei der Unterkonstruktion einsparen
Um diesen finanziellen Zusatzbelastungen vorzubeugen, sollte man sich bereits im Vorfeld überlegen ob das schwere Dach nicht besser gegen ein Leichtdach ausgetauscht werden sollte.
Jedenfalls empfehlen wir Ihnen, sich eingehend von Ihrem Dachprofi in der Nähe beraten zu lassen. Sie finden übrigens eine Liste mit ausgezeichneten Verlegern auf unserer Website. Holen Sie sich Unterstützung von den Profis, für eine optimale und kostengünstige Dachlösung.