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Blower Door Test – Werte und Kosten

Die Luftdichtigkeit von Gebäuden hat einen wesentlichen Einfluss auf die Behaglichkeit in den Innenräumen wie auch auf die Höhe der Heizkosten. Bei der mechanischen Wohnraumbelüftung ist ein effizienter Wirkungsgrad überdies nur zu erreichen, wenn die Gebäudehülle luftdicht ist. Andernfalls gelangt im Sommer warme Außenluft und im Winter Kaltluft unkontrolliert über Undichtigkeiten ins Gebäudeinnere. Das Blower-Door Messverfahren ist ein genormtes Verfahren zur Überprüfung der Gebäudehülle auf ihre Luftdichtheit. Es können sowohl einzelne Wohnungen als auch ganze Gebäude gemessen werden. Dabei wird mit Hilfe eines Gebläses ein Unter- beziehungsweise Überdruck im Gebäude erzeugt und gemessen, welche Luftmenge bei unterschiedlichen Druckdifferenzen durch Undichtigkeiten in das Gebäude hinein- oder aus dem Gebäude herausströmt. Unter Berücksichtigung des Luftvolumens des betreffenden Gebäudes oder Gebäudeteils wird die Luftwechselrate bei einem Differenzdruck von 50 Pascal (n50) errechnet.

Blower Door Test zur Erlangung der Wohnbauförderung

blower door test haus

Ein Haus wird zum Blower Door Test luftdicht eingepackt – Foto: BillSmith_03303, flickr.com

Die Messung erfolgt entsprechend der ÖNORM EN 13829. In einigen Bundesländern ist der Blower Door Test zur Erlangung der Wohnbauförderung bei Gebäuden mit mechanischer Wohnraumbelüftung zwingend vorgeschrieben. Zum Teil werden die Kosten für den Test von den Wohnbauförderungen übernommen. Die Vorgaben hierzu unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Die strengsten Anforderungen an die Qualität der Gebäudehülle werden bei Passivhäusern mit einem n50-Wert von kleiner als 0,6 gestellt. Der nachzuweisende n50-Wert muss für Niedrigenergiehäuser in Niederösterreich kleiner 1,0 und in den anderen Bundesländern kleiner 1,5 sein. Die Einhaltung dieser Vorgaben ist nur durch sorgfältige Planung und exakte Ausführung der betreffenden Bauteile und Dichtungen möglich.

Ortung von undichten Stellen

Wenn Messungen bereits während der Bauphase durchgeführt werden, können undichte Stellen und Baumängel relativ schnell und leicht behoben werden. Mit Hilfe der Leckageortung werden Schwachstellen identifiziert und dokumentiert. Die Dokumentation enthält mindestens ein Zertifikat mit Messprotokoll und eine Auflistung der Leckagen. In Abhängigkeit vom Auftragsumfang wird ein ausführlicher Untersuchungsbericht erstellt, in dem die Art und Lage der Undichtigkeiten erfasst und fotografisch festgehalten wird. Oft werden die Messungen erst nach dem Abschluss der Bauarbeiten durchgeführt. Werden die Vorgaben nicht erfüllt, bedeutet dies einen hohen Aufwand für Verbesserungsmaßnahmen mit ebenso hohen Kosten.

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Luftdichtende Schicht schon bei der Planung berücksichtigten

Grundsätzlich sollte die luftdichtende Schicht schon bei der Planung berücksichtigt werden. Da Massivhäuser andere Konstruktionsmerkmale aufweisen als Holzhäuser, muss frühzeitig festgelegt werden, ob diese Schicht innen, außen oder innerhalb der Konstruktion verlaufen soll. Bei Materialwechseln und –Übergängen ist besondere Sorgfalt walten zu lassen, da die Dichtungsebenen oftmals unterschiedlich verlaufen. Dies gilt beispielsweise für den Übergang von den Wänden zur Holz-Dachkonstruktion. Grundsätzlich ist im Hinblick auf die Luftdichtheit darauf zu achten, dass Fugen dauerhaft luftdicht ausgeführt werden, dass die Zahl der Durchdringungen der Konstruktion möglichst gering gehalten wird und dass Überlappungen auf ein Minimum reduziert werden.

Für die Durchführung eines Blower-Door-Tests noch während der Bauphase sollte die luftdichtende Ebene fertig gestellt sein. Dies bedeutet im Einzelnen: Massive Außenwände sollten innenseitig vollständig verputzt sein (die Fertigstellung von Außenputz, Wärmedämmverbundsystem, Vormauerschale oder Ähnlichem ist nicht erforderlich). Im Leichtbaubereich sollte die Luftdichtungsschicht vollständig angebracht sein (in der Regel PE-Folie). Im Dachbereich sollte die raumseitige Verkleidung noch nicht eingebaut sein. Die luftdichtenden Anschlüsse an Übergängen zwischen verschiedenen Bauteilen sollten fertiggestellt sein. Ebenso sollten die Durchführungen durch die Gebäudehülle für Sanitär-, Heizungs-, Elektro- und Lüftungsinstallationen ausgeführt sein. Es wird im Übrigen empfohlen, den Test nicht an Tagen mit windigem Wetter durchzuführen und den Baubetrieb für etwa eine Stunde ruhen zu lassen, um eine ordnungsgemäße Messung zu gewährleisten.

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