Ein PKW braucht einen sicheren Abstellplatz, ein Dach über dem Kopf. Üblicherweise werden dafür Garagen errichtet, die häufig schon im Zuge der Hausbautätigkeit geplant und gebaut werden. Allerdings ist dies nicht immer möglich, die Gründe hierfür sind unterschiedlich – speziell auch Fertighäuser sehen immer öfter andere Lösungen vor.
Ob es nun an den finanziellen Mitteln scheitert, am Grundstück oder aus anderen Gründen, das eigene Fahrzeug sollte zumindest einen witterungsfesten und sicheren Abstellplatz erhalten – und sei es nur eine Übergangslösung. Entscheidet man sich also gegen eine klassische Hausgarage, bietet sich meist ein Carport als Alternative an. Dieser ist vergleichsweise preiswert, einfach aufzustellen und bietet weitere Vorteile, die nicht außer Acht zu lassen sind.
In unserem großen Ratgeber berichten wir darüber, warum Carports eine echte Alternative zu klassischen Garagen darstellen, welche Vorteile diese bieten können und welche Modelle am Markt erhältlich sind. Natürlich wird auch das Thema Kosten zur Sprache kommen – hier haben vor allem begabte Heimwerker die Chance, kostengünstig einen Abstellplatz für das eigene Kfz zu erwerben und zu errichten.
Was genau ist ein Carport?
Im Grunde genommen erklärt sich die Bedeutung des Wortes Carport nahezu von selbst, da sich dieses aus den beiden englischen Wörtern „car“ für Fahrzeug und „port“ für Hafen zusammensetzt. Mit etwas Fantasie lässt sich nun erahnen, dass damit ein Autoabstellplatz bezeichnet wird.
Ganz allgemein könnte man nun unter dieser Bezeichnung alle Abstellplätze für Autos vermuten bzw. zusammenfassen, aber der Begriff Carport bezieht sich auf eine ganz spezielle und konkrete Form der Autounterbringung: Hierbei handelt es sich um keine Autogarage, die nach allen Seiten hin geschlossen ist, sondern in erster Linie um eine reine Autoüberdachung.
So wird mit vergleichsweise einfachen Mitteln ein Abstellplatz zur Verfügung gestellt, der ein Fahrzeug vor äußeren Witterungseinflüssen wie Hagel oder Unwetter schützen kann. Die schlichtesten Carports bestehen lediglich aus einem einfachen Flachdach und den dazugehörigen vier Eckpfeilern. Diese werden im Boden verankert und benötigen hierfür häufig auch kein gesondert angelegtes Fundament.
Welche Vorteile bieten Carports gegenüber Garagen?
Vielleicht sollte zunächst noch einmal kurz der wesentlichste Unterschied zwischen klassischen Garagen und einem Carport hervorgehoben werden: Die Garage ist rundum geschlossen und bildet somit einen eigenen Raum, welcher Platz für ein oder mehrere Fahrzeuge bieten kann. Im Gegensatz dazu präsentiert sich der Carport zu den Seiten hin offen, bietet aber dank der Dachkonstruktion Schutz vor allen Niederschlägen.
Somit wird zunächst ein wesentlicher Nachteil des Carports offensichtlich: Autos und Fahrzeuge aller Art sind vor Vandalismus oder Diebstahl nicht geschützt, auch eignen sich diese nicht als Abstellplatz für Gartenwerkzeug, Fahrräder oder anderen Hausrat. Sie können somit auch nicht als Ersatz für Gartenhäuser betrachtet werden.
Demgegenüber steht aber eine interessante Liste an Vorteilen, zumal die Entscheidung pro Carport ja auch voraussetzt, dass man sich über dessen Bauweise absolut im Klaren ist. Zu den wesentlichen Vorteilen eines Carports zählen nun:
- Geringe Kosten – Preiswerte Modelle
- Schnell und einfach aufgestellt – schnell und einfach wieder entfernbar
- Flexibler Standort – direkt am Gebäude, im Garten, oder etwas abseits
- Umlaufendes Betonfundament ist nicht zwingend erforderlich
- Flexibles Design – Material, Form, Größe, Zubehör
- Seitenwände, Sichtschutz kann ergänzt werden
- Als Bausatz im Markt erhältlich – begabte Handwerker können einfache Carports auch selber bauen
- Langlebig und robust
- Hell und lichtdurchlässig
- Dachkonstruktion ist multifunktional verwendbar (Sonnenkollektoren, Dachbegrünung)
Natürlich kann auch der eine oder andere Heimwerker eine richtige Garage selber bauen und mauern, allerdings ist hierfür mit sehr viel mehr Zeitaufwand und Arbeit zu rechnen. Natürlich bietet auch die klassische Hausgarage die Möglichkeiten einer flexiblen Nutzung (Dach, Innenraum), Planung und Form, natürlich sind auch diese langlebig und robust – allerdings zu wesentlich höheren Preisen und häufig stark örtlich eingeschränkt. Die absolut überzeugendsten Vorteile der Carports sind daher der geringe Preis und der flexible Standort (am Haus, Garten, Grundstück) sowie der Verzicht auf ein eigenes Fundament.
Die Qual der Wahl – welcher Carport soll es sein?
Wie bereits erwähnt, punktet der Carport vor allem auch durch seine flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten. Natürlich entscheiden Budget und Standort darüber, in welcher Größe, Form und mit welchem Material dieser errichtet werden kann und sollte, dennoch sind auch sehr viele optionale Entscheidungen zu treffen.
Bevor diese Detailfragen in Angriff genommen werden können, müssen einige grundlegende Fragen beantwortet werden:
- Wird ein Einzel- oder Doppelcarport benötigt?
- Wo soll der Carport errichtet werden?
- Wie viel Platz steht am gewählten Standort zur Verfügung?
- Muss eine Baugenehmigung auf Grund der Größe und des Standortes eingeholt werden?
- Aus welchem Material soll der Carport gefertigt sein?
- Welches Dachkonstruktion (Flachdach, Bogendach, Satteldach) kommt in Frage?
Die Materialfrage – Holz oder Aluminium
Während sich die ersten vier Fragestellungen mehr oder weniger von selbst beantworten, sollte man sich für die Materialfrage doch etwas mehr Zeit nehmen. Zum einen handelt es sich hierbei nicht nur um eine optische Präferenz, die geklärt werden muss, sondern letztendlich auch um eine finanzielle und qualitative Entscheidung. Neben einigen, wenigen Kunststoffmodellen stehen in der Regel meist zwei Varianten zur Diskussion:
- Der Carport aus Holz
- Der Carport aus Metall / Aluminium
Rein optisch und qualitativ bieten beide Varianten sehr viel Spielraum und Möglichkeiten und können jeweils überzeugen – hinsichtlich der Farbwahl hat hier die Metallvariante wohl einen kleinen Vorteil. Grundsätzlich sind aber beide Materialien bei entsprechender Qualität und Pflege sehr langlebig und wetterbeständig. Für das Holz gilt: Dieses sollte auf jeden Fall eine Kesseldruckimprägnierung aufweisen können.
Insgesamt ist die Metallkombination etwas pflegeleichter und robuster und bietet zudem Garantien bis zu 20 Jahre und mehr. Der Carport aus Holz hingegen wirkt natürlicher, sollte aber zumindest einmal jährlich mit einer Holzschutzlasur, eventuell auch mit UV-Filter, behandelt werden.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Ein entscheidendes Kriterium, warum sich immer mehr Menschen für einen Carport und gegen klassische Hausgaragen entscheiden, sind mitunter die Kosten. Der zur Seite hin offene, flexibel platzierbare Abstellplatz ist besonders preiswert und kann zudem auch selbst aufgestellt werden. Somit entfallen neben geringeren Materialkosten häufig auch Planungs- und Arbeitskraftkosten.
Die günstigsten Varianten, aus Holz, mit einfachem Flachdach, sind bei Eigenaufbau bereits ab ca. 800 € am Markt erhältlich. Da und dort entdeckt man auch Modelle um die 200 €, allerdings ist deren Qualität mitunter fragwürdig. Als vorübergehende Notlösung sind diese aber mit Sicherheit in Ordnung.
Grundsätzlich kann aber festgehalten werden, dass der Preis zunächst auch eine Materialfrage ist. Carports aus Holz sind bei vergleichbaren Dimensionen immer günstiger als die Metallvarianten. Der einfachen 800 € Holzausgabe steht hier ein ca. 1.200 € Metallmodell gegenüber.
Service, Zubehör und Extras heben den Preis
Natürlich erreichen auch Carportmodelle höhere Anschaffungskosten, vor allem dann, wenn Extrawünsche geäußert werden. Wer sich für diese Form des Autoabstellplatzes als langfristige Lösung entscheidet, wird vermutlich auch ein etwas größeres Budget in die Hand nehmen, um eine rundum zufriedenstellende Lösung erwerben zu können. Diese wird nicht nur optisch (Material, Farben) an die Umgebung (Gebäude, Garten) angepasst, sondern kann auch mit Seitenwänden, Sonnenkollektoren oder Dachbegrünungen erweitert werden.
Transport, Aufbau, Service und Garantien schlagen sich zudem im Preis nieder, sodass luxuriösere Carportmodelle durchaus auch mehrere Tausend Euro kosten können. Die entscheidenden Preisindikatoren sind daher in der Regel:
- Größe
- Material
- Bausatz oder Aufbau inkl.
- Dachform und verstärkte Tragelast (Schnee)
- Extras und Sonderwünsche
- Standortwahl – Fundament erforderlich oder nicht?